FT-Ranking zum Executive MBA: Top dank China

Von am 14. Oktober 2025
China

Im diesjährigen Ranking der Financial Times (FT) zu den weltweit besten Executive MBAs stehen erneut Schulen aus China oder mit chinesischen Partnern auf den vorderen Plätzen. Auf Platz 3 liegt die französische ESCP, die auch in Deutschland einen Campus hat.

Auf Platz 1 im diesjährigen Ranking der Financial Times zu Executive MBA Programmen liegt der Executive MBA der Olin Business School der Washington University und der Fudan-Universität. Der Studiengang wird hauptsächlich in Shanghai unterrichtet, der Abschluss wird von der Olin Business School in St. Louis, Missouri, verliehen. Grund ist vor allem das hohe Durchschnittsgehalt von 718.662 Dollar, das höchste aller Alumni-Gehälter im Ranking. Auch der Gehaltsanstieg im Vergleich zum Gehalt vor dem MBA ist der höchste und liegt bei 134 Prozent.

Der Executive MBA richtet sich an Fachkräfte mit Führungserfahrung und ist in der Regel berufsbegleitend. Oftmals wird er in mehr als einem Land durchgeführt.

Damit überholte die Olin School das im letzten Jahr bestbewertete Programm der China Europe International Business School (Ceibs) in Shanghai. Sie hat ein Durchschnittsgehalt von 568.696 Dollar und einen Gehaltsanstieg von 120 Prozent.

Chinesische Hochschulen schnitten bei den um die internationale Kaufkraftparität bereinigten Einkommen, die von den Absolventen drei Jahre nach Abschluss ihres Studiums angegeben wurden, erwartungsgemäß wieder besonders gut ab. Die sechs Programme mit den höchsten Gehältern haben ihren Sitz zumindest teilweise in China oder Hongkong.

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Das Gehalt und die Gehaltssteigerung machen 31 Prozent des FT-Rankings aus. Das entspricht nicht dem Realwert. Ein Grund ist die Umrechnung des Gehalts bzw. die Gehaltssteigerung entsprechend der Kaufkraftparität (Purchasing Power Parity, PPP), von der Schulen aus China und den Schwellenländern regelmäßig aufgrund der höheren Kaufkraft des Dollars profitieren. So verdienen die Absolventen am IMD in der Schweiz nur 327.536 Dollar, die der Fudan University in Shanghai 591.863 Dollar. Da fragt man sich, was das Ranking überhaupt aussagen soll.

Es folgen die europäische Schule ESCP mit mehreren Standorten auf Platz 3, der gemeinsame Studiengang der Kellogg/HKUST Business School mit Sitz in Hongkong und die französische Skema mit ihrem Programm in Frankreich, China, Brasilien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA.

Platz 6 geht an den TRIUM Executive MBA von der HEC Paris, der London School of Economics in London und der Stern School an der New York University, gefolgt von INSEAD mit Standorten in Frankreich, den Vereinigen Arabischen Emiraten und Singapur auf Platz 7.

Platz 8 geht an die chinesische School of Management der Fudan University, gefolgt von WP Carey School of Business mit ihrem Programm in China und den USA und das Guanghua-Kellogg Programm ebenfalls in China und den USA.

Als beste US-Schule ohne chinesische Beteiligung schneidet die Sloan School of Management am MIT auf Platz 12 ab. Die spanische IESE Business School mit ihrem Global EMBA in Spanien, Deutschland, Brasilien und den USA ist von Platz 4 auf Platz 14 zurückgefallen.

Der ESSEC-Mannheim Executive MBA ist von Platz 21 auf Platz 18 gestiegen. Die Mannheim Business School macht einen Sprung (den größten im Ranking) von Platz 68 auf Platz 40. Der Kellogg-WHU Executive MBA liegt gemeinsam mit dem der ESMT in Berlin auf Platz 42. Und die Frankfurt School erreicht Platz 54 (Vorjahr Platz 37).

Die Universität St.Gallen liegt auf Platz 24 (Vorjahr Platz 34) und damit noch vor dem IMD auf Platz 27 (Vorjahr Platz 17). Die Universität Zürich verbessert sich Platz 74 auf Platz 57.

Erstmals dabei ist die Sasin School of Management in Thailand auf Platz 89.

Insgesamt sind unter den hundert besten Programmen 17 von Schulen in China oder Hongkong oder haben eine Kooperation mit China. Ihre Platzierung dürfte daher vor allem von den Gehältern abhängen. Nur 20 US-Schulen ohne internationale Partner sind in dem Ranking vertreten. 15 Schulen (manche mit China-Verbindung) sind aus Frankreich, nur sechs aus Großbritannien.

Bei der Forschung führt die Wharton School (Platz 16) vor der University of Chicago (Platz 35). Bei dem Kriterium ESG (Environmental, Social and Governance) erreicht die ESCP Platz 1, vor der Iscte Business School in Portugal.

Absolventen der Michigan Ross in den USA gaben mit 77 Prozent die höchsten Werte für die während ihres Studiums erreichten Ziele an, knapp vor der Yale School of Management, der ESCP und INSEAD.

An dem FT-Ranking haben 129 Schulen teilgenommen. Die Daten für die Rangliste werden anhand von zwei Online-Umfragen erhoben. Die erste wird von den teilnehmenden Schulen ausgefüllt, die zweite von den Absolventen, die im Jahr 2022 ein Studium abgeschlossen haben. 4.465 Alumni füllten die Umfrage aus, was einer Rücklaufquote von rund 44 Prozent entspricht.

Normalerweise müssen mindestens 20 Prozent der Absolventen einer Schule an der FT-Umfrage teilnehmen, damit eine Schule für das Ranking in Frage kommt, wobei mindestens 20 Antworten vorliegen müssen. Aufgrund der Corona-Pandemie berücksichtigte die FT Schulen mit einer geringeren Rücklaufquote.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.

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