Studienland: Deutschland steigt auf

Von am 7. Oktober 2025
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Deutschland ist das zweitbeliebteste Land für ein Wirtschaftsstudium hinter Großbritannien. Die USA – 2024 noch das beliebteste Land – liegen auf Platz 3.

Deutschland setzt seinen Aufstieg als Standort für die Wirtschaftsausbildung fort. Nachdem es in der letztjährigen Studie auf Platz 5 lag, ist es jetzt auf den zweiten Platz vorgerückt und liegt hinter Großbritannien (Platz 1) und vor den USA (Platz 3). Auf Platz 4 liegt Frankreich gefolgt von Australien.

Das zeigt die Studie „2025 Business of Branding” des Beratungsunternehmens CarringtonCrisp in Zusammenarbeit mit EFMD. Befragt wurden Ende Mai/Anfang Juni 2.035 Studieninteressenten aus 36 Ländern, wobei jeweils mehr alsfünf Prozent aus jedem der folgenden Länder kamen: Australien, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Großbritannien und den USA. Die Stichprobe setzte sich zu 44 Prozent aus Männern und zu 52 Prozent aus Frauen zusammen, wobei die Befragten aus den Altersgruppen von 16 bis 45 Jahren stammten. Die größte Gruppe (65 Prozent) erwägt, sich für einen Bachelor-Studiengang zu bewerben oder hat sich bereits beworben, während 32 Prozent einen Master-Studiengang und zwölf Prozent einen MBA-Studiengang in Betracht ziehen.

Während über ein Viertel (26 Prozent) angibt, die USA aufgrund der Politik der Trump-Regierung nicht mehr in Betracht zu ziehen, ist jeder Fünfte besorgt, kein Visum zu erhalten (21 Prozent) und hat Bedenken hinsichtlich der Beschäftigungsmöglichkeiten nach dem Abschluss (22 Prozent) – alles Faktoren, die mit Trump`s Politik zusammenhängen. Fast drei Viertel (74 Prozent) derjenigen, die die USA in Betracht ziehen würden, halten das Land für einen teuren Studienort.

Die Studie betont, dass Rückgang der Beliebtheit der USA nicht auf einen einzigen Faktor zurückzuführen. So gaben 1.677 der 2.035 Befragten an, dass sie zuvor die USA als Studienort in Betracht gezogen hatten, dies nun aber nicht mehr tun. In dieser Gruppe scheinen Kosten, Entfernung und Politik die Hauptgründe dafür zu sein, dass sie die USA nicht mehr in Betracht ziehen.

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78 Prozent sind der Meinung, dass Deutschland eine starke und dynamische Wirtschaft hat. Bei den USA sind es 74 Prozent und bei Großbritannien 76 Prozent. Auch bei den Berufschancen nach dem Abschluss sind die Studieninteressierten für Deutschland optimistischer (79 Prozent) als in den USA (76 Prozent) und Großbritannien (78 Prozent). Zwei Drittel (66 Prozent) glauben, dass es einfach ist, ein Visum für ein Studium in Deutschland zu bekommen, verglichen mit 57 Prozent für Großbritannien und weniger als der Hälfte (49 Prozent) für die USA.

Trotz der jüngsten Verschärfung der Visabestimmungen in Großbritannien ist das Land zum beliebtesten internationalen Studienziel aufgestiegen, nachdem es in der Studie von 2024 noch auf Platz zwei lag. Es gilt als das gastfreundlichste (80 Prozent) und attraktivste Land für internationale Studierende (85 Prozent). Im Vergleich dazu wird Deutschland von 76 Prozent der Befragten als gastfreundlich und attraktiv wahrgenommen, während die USA von 74 Prozent als attraktiv, aber nur von 59 Prozent als gastfreundlich angesehen werden.

„Die Studie zeigt, dass die Marke eines Landes als Studienziel von mehreren Faktoren beeinflusst wird, darunter politische, soziale, wirtschaftliche, kulturelle und geografische“ resümiert Andrew Crisp, Autor der Studie.

Bemerkenswert ist auf jeden Fall, wie schnell sich Trump`s Politik auf die Attraktivität der USA als Studienziel auswirkt. Die Umfrage fand noch vor der Verschärfung der H1-B-Visa statt und vor dem Versuch, einige Top-Unis für „Linientreue“ mit Steuergeldern zu belohnen. Dazu gehört auch den Anteil internationaler Studierender auf maximal 15 Prozent zu begrenzen.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.

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