FT-Ranking: Mannheim besser als IMD und Harvard

Von am 21. Mai 2015
FT-Ranking

Die Financial Times (FT) hat ihr neues Ranking zu customized Executive Education – also maßgeschneiderten und firmeninternen Programmen für Unternehmen – veröffentlicht. Sieger ist erstmals die spanische IESE Business School. Die Mannheim Business School erreicht Platz 5 weltweit und ist damit besser als das IMD (Platz 6) und Harvard (Platz 18).

Wer das neue Ranking der Financial Times zu den firmeninternen Programmen (customized executive education) sieht, reibt sich verwundert die Augen. Die Mannheim Business School auf Platz 5 weltweit und damit besser als das IMD und INSEAD und sogar 13 Plätze besser als die Harvard Business School?

Es ist eben alles eine Frage der Bewertungskriterien. Zehn Kriterien wurden beim dem Ranking von Unternehmen bewertet, die Managementkurse an der Schule genützt haben, weitere fünf Kriterien basieren auf Daten der Schule.

Besonders bei den Bewertungen seiner Kunden schnitt Mannheim sehr gut ab. Platz 1 von insgesamt 85 gerankten Schulen gab es beim Lehrmaterial, bei der Qualität der Lehre und beim Follow-up nach dem Kurs. Relativ schlecht war die Schule dagegen bei der Diversität der Fakultät (Platz 65) und den internationalen Kunden (Platz 63).

Wirft man einen Blick auf die Zahl der Kunden, die die Programme beurteilten, kommt man durchaus ins Grübeln. So haben lediglich 13 Unternehmen die Mannheimer Programme bewertet und viel mehr gab es vermutlich auch gar nicht. Denn bisher ist der Bereich „customized Programme“ an der Schule eher klein.

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Dabei steht Mannheim mit seinen 13 Beurteilungen nicht einmal so schlecht da. Bei der Peking University (Platz 44) und beim Indian Institute of Management in Ahmedabad (Platz 83) gab es sogar nur fünf Bewertungen. Wie aussagekräftig das Ranking daher ist, kann sich jeder selbst denken. Im Vergleich dazu gab es beim IMD 48 Bewertungen. Allerdings liegen die meisten Schulen nur zwischen 20 und 30 Bewertungen.

Für die deutschen Business Schools ist das Ranking ein großer Erfolg. Schließlich spielten sie bis vor kurzem beim Thema Executive Education international noch keine Rolle. Das lag auch daran, dass für die Teilnahme am Ranking ein Mindestumsatz von zwei Millionen Dollar notwendig ist, den deutsche Schulen nur schwer erreichen.

2015 sind neben Mannheim, das schon im Vorjahr Platz 12 erreichte, immerhin vier Schulen vertreten. Die ESMT in Berlin landete auf Platz 27. Im Vorjahr war sie noch auf Platz 51. Die ESCP Europe, die auch einen Standort in Berlin hat, kam auf Platz 28 (Vorjahr Platz 56) und der Frankfurt School of Finance and Management gelang mit Platz 85 erstmals der Einstieg ins Ranking. Die Universität St.Gallen, ebenfalls stark im deutschen Markt, konnte sich auf Platz 37 verbessern (Vorjahr Platz 43).

Unter den Top 10 gibt es nicht allzu viele Veränderungen. Sieger IESE liegt vor der HEC Paris und der Duke Corporate Education, die die letzten beiden Jahre den Spitzenplatz hatte. Die London Business School konnte sich von Platz 9 auf Platz 4 verbessern. Das Center for Creatrive Leadership büßte vier Plätze ein und kam auf Platz 8. INSEAD verbesserte sich um zehn Plätze auf Rang 11. Einen rasanten Abstieg legte dagegen die Wharton School hin: Platz 47 gegen Platz 26 im Vorjahr.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.

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