FT-Ranking: IE mit bestem Online MBA
Die IE Business School verdrängt die Warwick Business School von Platz 1 im Online-MBA-Ranking der Financial Times. Die Rangliste enthält nur zehn Schulen.
Die spanische IE Business School hat mit dem Global Online MBA den besten Online MBA im neuen Ranking der Financial Times (FT) und verweist damit die britische Warwick Business School auf Platz 2. Damit hat die britische Schule zum ersten Mal seit 2017 nicht den Spitzenplatz.
Bei IE Business School gibt es einen Gehaltsanstieg von 44 Prozent nach dem Studium, eines der wichtigsten Kriterien des Rankings, das zusammen mit der Höhe des Gehalts (205.695 Doller) 24 Prozent der Bewertung ausmacht. Damit überholt das IE, das im letzten Jahr den dritten Platz belegte, die Warwick Business School. Deren Gehaltsanstieg geht von 36 Prozent im letzten Jahr auf 33 Prozent leicht zurück und das Gehalt liegt bei 194.903 Dollar.
Auf Platz 3 liegt der Global Online MBA der britischen Imperial College Business School, gefolgt vom Online MBA der Tepper School of Business an der Carnegie Mellon University mit einem Gehaltsanstieg von 45 Prozent.
Die Tepper School of Business ist eine von drei Schulen, die in diesem Jahr neu in das Ranking aufgenommen wurden, zusammen mit dem Online MBA der Isenberg Business School an der University of Massachusetts-Amherst auf Platz 5 und dem Online MBA der University of Liverpool Management School auf Platz 9.
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Auf Platz 6 kommt der MBA@UNC der Kenan-Flagler Business School der University of North Carolina und auf Platz 7 liegt der Online MBA des Warrington College of Business der University of Florida. Beide sind im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze zurückgefallen. Platz 8 geht an die Business School der Durham University, Platz 9 an die Liverpool Management. Auf Platz 10 liegt die School of Management des Politecnico di Milano.
Drei Schulen sind aus dem Ranking herausgefallen: die britische University of Bradford, die Australian Graduate School of Management an der University of New South Wales in Sydney und die University of Nebraska-Lincoln.
Die Kriterien für die Bewertung sind fragwürdig. So wird die Online-Interaktion, also wie Alumni die Interaktion von Studenten, Teamarbeit und die Verfügbarkeit der Fakultät bewerten, lediglich mit 10 Prozent bewertet. Dabei ist sie eigentlich das wesentliche Element. Hier liegt die Tepper School of Business auf Platz 1 und die IE Business School auf Platz 2.
Neu sind die Umwelt- und Klimaziele. Zum ersten Mal wurde der Bereich ESG (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) beurteilt und dabei schneidet die spanische IE Business School besonders gut ab. Bewertet wird der Anteil der Unterrichtsstunden in den Kernkursen, die ESG-Themen gewidmet sind, sowie der Anteil der Zeit, die darauf verwendet wird, zu lehren, wie Organisationen eine Netto-Nullbilanz erreichen können. IE, wo es inzwischen kein Papier mehr gibt, ist ebenfalls die Nummer 1 in der Kategorie Carbon Footprint.
Das neue FT-Ranking zeigt, wie wenig die Ranglisten die Realität widerspiegeln. Online MBAs haben in letzter Zeit – bedingt auch durch die Pandemie – enorm an Bedeutung gewonnen und werden weiter zunehmen. Das gilt vor allem für die USA, wo U.S. News im Januar ganze 344 Programme bewertete.
Im FT-Ranking sind dagegen nur zehn Schulen vertreten, von denen sechs Schulen in Europa liegen. Einige – wie die ESMT und die WHU – sind auch noch zu jung. Denn um an dem Ranking teilzunehmen, muss das Programm seit vier Jahren laufen. Weiter müssen 70 Prozent der Inhalte online geliefert werden. Die Studierenden müssen einen Auswahlprozess durchlaufen und eine Prüfung am Ende ablegen. Teilnehmen können zudem nur Schulen, die von AACSB oder EQUIS akkreditiert sind.
Das FT-Ranking ist auch offenbar wenig attraktiv für die Schulen. Nur 23 Schulen nahmen an dem 10. Online-Ranking teil. Letztes Jahr waren es noch 29 Schulen. Einige wurden gestrichen, weil sie die Rücklaufquote bei den Fragebögen von 20 Prozent der Alumni nicht erreichten.