Forbes-Ranking: Zwei deutsche Schulen in den Top 10
Das US-Magazin Forbes hat sein neues MBA-Ranking veröffentlicht und dabei US-Schulen und internationale Schulen separat bewertet. Erstmals sind mit der Mannheim Business School und der ESMT Berlin zwei deutsche Schulen unter den Top 10.
Zulassungskriterien, Internationalität, Forschung, Karriereservice – die Kriterien der verschiedenen MBA-Ranglisten sind höchst unterschiedlich und umstritten. Einer der größten Kritikpunkte ist die zu hohe Bedeutung des Gehalts.
Die alle zwei Jahre veröffentlichte Rangliste des US-Magazins Forbes bringt das Ganze noch auf die Spitze. Denn hier gibt es nur ein Kriterium: die Rendite des MBA-Studiums. Forbes bewertet die MBA-Programme daher nur nach ihrem Return on Investment, also danach, wie schnell sich die Kosten für das Studium amortisieren. Dabei wird der Verdienst der ersten fünf Jahre nach dem MBA-Abschluss (in diesem Fall 2014) mit den Opportunitätskosten (Verdienstauswahl, Studiengebühren und sonstige Gebühren) verglichen. Alles andere spielt keine Rolle. Zudem geht man von der – recht gewagten – Annahme aus, dass das Gehalt ohne MBA-Studium nur halb so schnell gestiegen wäre.
Die Ergebnisse des Rankings zeigen daher, wie schnell sich MBA-Studiengänge der einzelnen Business Schools auszahlen. Wie sinnvoll die Auswahl einer Schule rein nach dem Rendite-Faktor ist, sei dahingestellt.
Dabei gibt es drei Ranglisten: eine für die zweijährigen US-Programme (61 Schulen), eine für die zweijährigen internationalen Programme (zehn Schulen) und eine für die einjährigen internationalen Programme (17 Schulen).
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Bei den US-Schulen führt die Chicago Booth School of Business beim “5-Jahres-Gewinn” mit 94.400 Dollar und landet auf Platz 1, gefolgt von der Stanford Graduate School of Business (90.800 Dollar) und Kellogg School of Management mit 89.600 Dollar. Auf den nächsten Plätzen liegen Harvard, Wharton Tuck, Columbia, MIT und Cornell Johnson und Ross Michigan.
Bei der Rangliste der besten zweijährigen MBA-Programme an internationalen Schulen führt die London Business School mit 93.100 Dollar (vor zwei Jahren 119.100 Dollar) vor der HEC Paris (79.700 Dollar) und der IESE Business School (71.600 Dollar). Die CEIBS in Shanghai erreicht Platz 4, gefolgt von der spanischen ESADE Business School.
Erwartungsgemäß ist der Return on Investment bei einjährigen Programmen aufgrund der geringeren Studiengebühren und des kürzeren Verdienstausfalls oft deutlich höher als bei den in den USA dominierenden zweijährigen Programmen. So erreicht das IMD (168.900 Dollar) Platz 1 vor INSEAD (154.700 Dollar), Cambridge Judge School of Business (153.000 Dollar), SDA Bocconi (133.500 Dollar) und Oxford Said School of Business (127.300 Dollar). Die IE Business School, vor zwei Jahren noch auf Platz 3 liegt auf Platz 6 mit 104.300 Dollar.
Die Mannheim Business School kommt mit 83.000 Dollar auf Platz 9 (ein Platz schlechter als vor zwei Jahren). Damit liegt die deutsche Schule lediglich 3.500 Dollar unter dem „5-Jahres-Gewinn“ von Harvard mit 86.500 Dollar. Die ESMT Berlin erreicht Platz 10 (81.600 Dollar) und ist erstmals in dem Ranking vertreten.
Insgesamt sind die Gewinne teils deutlich gesunken. So stand Wharton vor zwei Jahren mit 97.100 Dollar an der Spitze. Heute liegt die Rendite dort nur noch bei 84.700 Dollar. Und selbst der diesjährige Sieger Chicago Booth kommt nur noch auf 94.400 Dollar.