Executive MBA: Neuer Test gewinnt an Akzeptanz
Weil sich der Zulassungstest GMAT eher an jüngere Bewerber richtet, gibt es seit dem letzten Jahr ein Executive Assessment für Bewerber für einen Executive MBA. Inzwischen akzeptieren zehn Schulen den neuen Test, darunter auch die CEIBS in Shanghai. Auf ihrem Schweizer Campus hat man allerdings noch nicht verstanden, worum es dabei geht.
„Positive mind – positive results! Diese Einstellung gilt auch beim Executive Assessment, denn nur, wenn Sie positiv und optimistisch in den Test starten, können Sie beim Ergebnis punkten. Dies liegt daran, dass das Executive Assessment eine Art Diagnosewerkzeug der eigenen Persönlichkeit ist und in erster Linie Ihre Charaktereigenschaften widerspiegelt“, wirbt das Zurich Insitute of Business Education in der Schweiz.
Das ist natürlich kompletter Unsinn. Denn um den Charakter geht es bei dem Executive Assessment überhaupt nicht, sondern um die drei Fragekategorien Integrated Reasoning (die Fähigkeit, Informationen von verschiedenen Quellen und in verschiedenen Formaten zu evaluieren), Verbal (die Fähigkeit, Argumente zu bewerten und englische Texte zu lesen, verstehen und zu verfassen) und Quantitative (Die Fähigkeit, Daten zu analysieren und Schlussfolgerungen daraus zu ziehen, wobei das mathematische Niveau dem der Secondary School entspricht).
Für jeder der drei Sektionen hat man 30 Minuten Zeit. Damit dauert der Test insgesamt nur 90 Minuten. Zum Vergleich: Der GMAT (Graduate Management Admission Test) dauert 3,5 Stunden und umfasst deutlich mehr Fragen.
Das Executive Assessment wurde vom Graduate Management Admission Council (GMAC), das auch den GMAT verwaltet, in Kooperation mit führenden Business Schools entwickelt und kann in einem von mehr als 600 Testzentren weltweit absolviert werden. Der Test kostet 350 Dollar.
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INSEAD hatte bereits 2012 bei seinem Global Executive MBA auf den GMAT verzichtet und damit deutlich mehr Bewerbungen bekommen. Der GMAT sei auf nordamerikanische Highschool-Absolventen mit wenig Berufserfahrung abgestimmt, erklärte damals Kristen Lynas, Director Executive Degrees am INSEAD. Viele Manager wollten den GMAT daher nicht machen und hätten auch gar nicht die Zeit dafür, sich auf den Test vorzubereiten, bei dem sie unter anderem gleichschenklige Dreiecke berechnen müssen. INSEAD bot daher einen eigenen Test an, der neben schriftlichen Aufgaben eine Fallstudien-Präsentation und ein Interview umfasste.
INSEAD ist eine der zehn Schulen, die das neue Executive Assessment akzeptiert. Dazu gehören auch die China Europe International Business School (CEIBS) in Shanghai und Zürich, die Chicago Booth School of Business, die Columbia Business School, die Darden School of Business, die University of Hong Kong, die IESE Business School, die London Business School sowie die Jones Graduate School of Business an der Rice University und die UCLA Anderson School of Management.
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