Businessweek-Ranking: Neue Kriterien, neue Topschulen

Von am 13. November 2014

Bei seinem neuen Ranking zu Vollzeit-MBAs hat das US-Magazin Businessweek (BW) seine Bewertungskriterien geändert. Heraus kam eine völlig andere Rangfolge der besten amerikanischen MBA-Programme. Auch die Liste der separat gerankten internationalen Schulen verursacht Stirnrunzeln. Dort liegt die ESMT in Berlin auf Platz 3 und damit vor der London Business School, INSEAD und dem IMD.

Neues Spiel, neues Glück – bei Businessweek hat man die Kriterien geändert und schon gehören plötzlich ganz andere Business Schools zu den angeblich besten MBA-Anbietern. Bewertet wurden in diesem Jahr 85 US-Schulen und 27 internationale Schulen.

Gewinner ist  in diesem Jahr die Fuqua School of Business an der Duke University, die bisher nur Platz 6 erreichte. Die Columbia Business verbesserte sich von Rang 14 auf Rang 5, die Yale School of Management sogar von Platz 21 auf Platz 6.

Verlierer ist die Chicago Booth School of Business, die in den letzten vier Rankings Platz 1 belegt hat, und sich nun mit Platz 3 begnügen muss. Einen erheblichen Absturz legte auch die Harvard Business School von Platz 2 auf Platz 8 hin. Grund soll vor allem die schlechte Bewertung der Studenten bei der Behandlung von Frauen sowie religiösen und ethnischen Minderheiten sein. Gleich um zehn Plätze nach untern ging es für die Darden School of Business von Platz 10 auf Platz 20.

Recht seltsam mutet die Rangliste der internationalen Schulen an. Auf Platz 1 steht die kanadische Ivey Business School an der Western University in Ontario, gefolgt von der spanischen IE Business School. Auf Platz 3 ist die ESMT in Berlin, die vor allem bei den Bewertungen der Recruitingmanagern gut abschnitt – was bei einer Schule, die von 25 großen deutschen Unternehmen gegründet und finanziert wurde/wird nicht gerade verwunderlich ist. Dass die ESMT als Neueinsteiger damit allerdings besser als die meisten europäischen Topschulen abschneidet, mutet schon sehr merkwürdig an.

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Verlierer sind die London Business School (von Platz 1 auf Platz 4) sowie INSEAD (von Platz 2 auf Platz 5). Die Mannheim Business School erreicht Platz 16 und büßt damit vier Plätze ein. Kräftig Federn lassen muss die spanische ESADE Business School, die von Platz 6 auf Platz 19 abstürzte. Auffallend sind die vielen Neueinsteiger. Unter den 27 Schulen sind sieben das erste Mal dabei.

Bereits einen Tag, bevor das Ranking veröffentlicht wurde, informierte das Magazin auf seiner Website darüber, wie es die MBA-Programme bewertet hat. Die 112 Vollzeit-MBA-Programme wurden nach drei Kriterien gerankt: die Zufriedenheit der Studenten (45 Prozent), eine Umfrage von HR-Managern, die Absolventen rekrutieren (45 Prozent) und die Forschungsleistung der Fakultät (10 Prozent). Vor allem bei den Unternehmen gibt es Veränderungen. Wurde bisher nur der verantwortliche Recruitingmanager eines Unternehmens befragt, so waren es diesmal alle, die dem Magazin von den Schulen genannt wurden.

Eine kritische Auseinandersetzung mit dem neuen Ranking kann man bei Poets&Quants nachlesen.

Die Ranglisten findet man hier

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.