Ranking: Die besten MBAs für Nachhaltigkeit
Die neue Rangliste „Better World MBA“ des Magazins Corporate Knights kürt die besten MBAs für Nachhaltigkeit. Die australische Griffith Business School bereits zum dritten Mal auf Platz 1.
Das Ranking „Better World MBA“ hat die nachhaltigsten MBA-Programme weltweit untersucht. An der Spitze der diesjährigen Liste steht die australische Griffith Business School, die zum dritten Mal in Folge zum nachhaltigsten MBA-Programm der Welt gekürt wurde.
Die Business School verdankt ihren Platz an der Spitze größtenteils aufgrund der Bestnoten für ihre umfangreichen Inhalte zum Thema Nachhaltigkeit. So orientiert sich der Lehrplan eng an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals – SDGs) und enthält eine hohe Anzahl von Zitaten aus wissenschaftlichen Fachzeitschriften mit Peer-Review.
Die britische Warwick Business School ist in der diesjährigen Rangliste um eine Position auf den zweiten Platz gestiegen. Vor zwei Jahren hat Warwick das Thema Nachhaltigkeit in jeden ihrer Kernkurse integriert. Die kürzlich hinzugefügten MBA-Module befassen sich mit dem Management nachhaltiger Energie-Transformationen und der Gründung nachhaltiger Unternehmen. Wie groß das Interesse der Studenten am Thema Nachhaltigkeit ist, zeigt sich an den Abschlussarbeiten oder Projekten der MBA-Studenten. Sie sind auf 30 bis 40 Prozent gestiegen, verglichen mit fünf bis zehn Prozent vor einigen Jahren.
Auf Platz 3 liegt die School of Business and Economics an der niederländischen Maastricht University, gefolgt von der australischen La Trobe Business School und der kanadischen Gordon S. Lang School of Business and Economics der University of Guelph. Dort wurden 2019 im Rahmen einer Großspende Mittel für ein Institut für nachhaltigen Handel bereitgestellt – ein Forschungszentrum für unternehmerische Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung von Unternehmen und Innovationen der Kreislaufwirtschaft. Das Institut stellt jährlich rund 20.000 US-Dollar an Startkapital für Forschungsprojekte zum nachhaltigen Handel zur Verfügung.
Unterstützen Sie MBA Journal mit einem Betrag Ihrer Wahl, wenn Sie weiter fundiert recherchierte News lesen wollen.
Neueinsteiger auf Platz 10 ist die Escuela para los Buenos Negocios am Centrum PUCP in Peru.
US-Topschulen fehlen
Auffallend ist, dass amerikanische Topschulen wie Harvard, Standford, Chicago und Wharton in dem Ranking fehlen. In Europa ist das Bild gemischt, auch hier sind die meisten Topschulen nicht vertreten. Einige holen dagegen auf.
Die EMLyon Business verbessert sich von Platz 35 auf Platz 13. Die Eada Business School in Barcelona steigt von Platz 33 auf Platz 19. Die Universität St. Gallen kommt auf Platz 21. Im Vorjahr war sie allerdings noch auf Platz 9. Die Imperial College Business School verbessert sich von Platz 36 auf Platz 23. Die Mannheim Business School liegt auf Rang 24 (Vorjahr Platz 26) und schafft es als einzige deutsche Schule unter die Top 40.
Die IE Business School in Spanien ist in diesem Jahr von Platz 40 im letzten Jahr auf Platz 27 aufgestiegen. Die Schule hat bei der Integration von Nachhaltigkeitskursen sehr gut abgeschnitten: 47 Prozent der (obligatorischen) MBA-Kurse enthalten relevante Themen der nachhaltigen Entwicklung. Das IMD in Lausanne kommt auf Platz 28 (Vorjahr Platz 41) und schnitt ebenfalls bei der Integration von Nachhaltigkeitskursen gut ab: 41 Prozent der MBA-Kernkurse enthalten relevante Themen. Auch in der Kategorie nachhaltigkeitsbezogene Forschungsintensität erreichte die Hochschule mit 31 Prozent einen guten Platz.
INSEAD im vergangenen Jahr auf Platz 38 ist nicht mehr unter den Top 40. Die WHU Otto Beisheim School of Management im Vorjahr auf Platz 23 ist ebenfalls nicht mehr dabei.
Die Rotman School of Management der University of Toronto ist auf Platz 36 zurückgefallen – acht Plätze weniger als im letzten Jahr. Dennoch schnitt die Business School in der Kategorie nachhaltigkeitsbezogene Forschungsintensität mit 39 Prozent relativ gut ab. Auch die Desautels Faculty of Management der McGill University fiel in diesem Jahr von Platz 25 auf Platz 38 zurück.
Großbritannien führt
Großbritannien schneidet in der Rangliste am besten ab: Insgesamt zwölf Schulen schafften es in die Top-40-Liste. Dazu gehören unter anderem, die University of Bath – School of Management, die University of Edinburgh Business School und die University of Exeter Business School.
Kanada hat mit insgesamt acht Schulen die zweithöchste Anzahl von Business Schools in der diesjährigen Rangliste, unter anderem die Ted Rogers School of Management der Toronto Metropolitan University auf Platz acht und die Peter B. Gustavson School of Business der University of Victoria auf Platz 11.
Kriterien für Nachhaltigkeit
Für das Ranking 2022 wurden die Leistungen von insgesamt 160 Business Schools untersucht. Im Vorjahr waren es erst 147 Schulen. Auf der Grundlage von öffentlich zugänglichen Informationen auf ihren Websites werden die Schulen anhand von sieben Kennzahlen bewertet und erhalten die Möglichkeit, die Analyse zu überprüfen und Änderungen zu beantragen.
Zu den sieben wichtigsten Leistungsindikatoren gehören: die Integration des Themas Nachhaltigkeit in die Grundkurse (30 Prozent), Forschungspublikationen pro Fakultätsmitglied zu Nachhaltigkeitsthemen im Kalenderjahr 2021 (20 Prozent), der prozentualer Anteil der gesamten Fakultätspublikationen zu Nachhaltigkeitsthemen im Jahr 2021 (20 Prozent), die Anzahl der Zitate pro Fakultät für diese Publikationen (10 Prozent), auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Forschungsinstitute und -zentren (10 Prozent), Geschlechtervielfalt in der Fakultät (5 Prozent) und Rassenvielfalt der Fakultät (5 Prozent). Die diesjährige Rangliste enthielt auch einen Bonusindikator für den Einfluss von Alumni, der mit 5 Prozent zusätzlich gewichtet wurde.
Das 2002 in Toronto gestartete Magazin Corporate Knights gilt international als eine der wichtigsten unabhängigen Publikationen zum Thema Nachhaltigkeit.