MBA-Zulassung: Früh am Haken

Von am 14. August 2018
FT-Ranking Wharton

Immer mehr US-Schulen bieten bereits Undergraduate-Studenten eine Zulassung zum MBA-Studium an, obwohl ihnen dafür noch der Bachelor-Abschluss und die notwendige Berufserfahrung fehlt.

Die Harvard Business School, die Stanford Graduate School of Business und die Yale School of Management haben schon seit langem Programme, bei denen sich Bachelor-Studenten bereits für einen MBA-Studienplatz bewerben können. Wer eine Zulassung bekommt, kann dann in ein paar Jahren, wenn er die notwendige Berufserfahrung nachweisen kann, direkt mit dem MBA-Studium beginnen.

In Harvard heißt das Programm 2+2 und hat mehr als 1000 MBA-Bewerber pro Jahr. Zugelassen werden elf Prozent. Das ist dieselbe Quote wie bei den „normalen“ Bewerbungen.

Erst im vergangenen Jahr kam die Wharton School dazu. Das Moelis Advance Access Program richtet sich an Bachelor-Studenten der University of Pennsylvania.

Nun will offenbar auch die Columbia Business School in New York nachziehen, berichtet das MBA-Portal Poets&Quants.

Manche Programme stehen nur den Studenten der eigenen Universität offen, andere auch Studenten anderer Hochschulen. Zudem ist jedes Programm etwas anders gestrickt.

So beginnen die Studenten bei Silver Scholars Programm in Yale direkt nach dem Bachelor mit dem ersten Jahr des MBA-Studiums. Im zweiten Jahr folgt dann ein längeres Praktikum und im dritten Jahr schließen sie das MBA-Studium ab.

Von der sogenannten „Deferred MBA Admission“ profitieren beiden Seiten. Die Studenten können Berufserfahrung sammeln und haben jederzeit die Option, mit dem MBA-Studium zu beginnen. Die Business Schools schaffen sich so einen Pool potentieller MBA-Studenten und damit letztlich auch Einnahmequellen.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.