Kellogg mit 54 Prozent mehr Bewerbern

Von am 19. Oktober 2020
Kellogg Business School Campus Aerial The Kellogg School of Management

Seit 2017 sank die Zahl der Bewerber für den Vollzeit-MBA an der Kellogg School of Management in Illinois. In diesem Jahr erreichten sie Rekordhöhe.

Es klang wie ein Akt der Verzweiflung, als die Kellogg School of Management im Frühjahr bei MBA-Bewerbern nicht nur auf den Zulassungstest verzichtete, – was etliche Schulen taten – sondern ihnen auch den Sprachtest erließ und es sogar bereits abgelehnten Interessenten ermöglichte, sich noch einmal zu bewerben. Vor allem Letzteres sorgte bei den Mitbewerbern für erhebliches Stirnrunzeln.

Doch – wie andere US-Schulen auch – erlebte die Kellogg School of Management in den letzten Jahren einen deutlichen Bewerberrückgang bei ihrem zweijährigen Vollzeit-MBA. Seit 2017 waren es knapp 18 Prozent und nun kam auch noch die Corona-Pandemie dazu.

Die Strategie ging auf. Mit 5.813 Bewerbungen verzeichnet Kellogg in diesem Jahr einen Zuwachs von 54 Prozent. Die bereits einmal abgelehnten Bewerber wurden dabei nicht mitgezählt und von ihnen schaffte es auch diesmal keiner, wie das MBA-Portal Poets & Quants berichtet.

Damit schlägt sie sogar ihre Mitbewerber aus der Business-School-Elite. So verzeichnet die MIT Sloan School of Management einen Zuwachs von 22 Prozent, an der Wharton School sind es 21 Prozent und an der Booth Chicago School of Business 18 Prozent.

Die Topschule startete mit 559 Studenten und damit mit ihrer bisher größten MBA-Klasse. Zwar gibt Kellogg nicht bekannt, wie viele Bewerber keinen Zulassungstest vorgelegt haben, der durchschnittliche GMAT-Wert von 727 liegt jedoch nur drei Punkte niedriger als im Vorjahr. Auch den Frauenanteil konnte man mit 40 Prozent beinahe halten. Im Vorjahr waren es 43 Prozent. Signifikant gesunken ist allerdings – wie bei den meisten US-Schulen – der Anteil der internationalen Studenten von 32 auf 26 Prozent.

Die MBA-Studenten haben im Schnitt fünf Jahre Berufserfahrung und meisten haben vorher im Consulting (26 Prozent) und im Finanzbereich (22 Prozent) gearbeitet.

Bereits seit dem Sommer wird in den Studiengängen der Business School mit einem Hybrid-Modell unterrichtet. Am 16. Oktober wurde dann bekannt, dass die Schule ihre MBA-Studenten bis Ende Oktober nach Hause schickt und komplett auf Online-Unterricht umstellt, nachdem nach Treffen der Studenten außerhalb des Campus mehrere Corona-Fälle aufgetreten sind.

Die Kellogg School of Management an der Northwestern University in Evanston, Illinois, gehört zu den führenden US-Schulen. Neben dem zweijährigen Vollzeit-MBA und verschiedenen Teilzeit-MBAs bietet sie einen Executive MBA gemeinsam mit mehreren internationalen Schulen an, darunter auch den Kellogg-WHU Executive MBA mit der deutschen WHU – Otto Beisheim School of Management in Vallendar.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.