FT-Ranking: Stanford verdrängt INSEAD von Platz 1
Stanford verdrängt den Vorjahressieger INSEAD im globalen FT-Ranking von Platz 1 auf den zweiten Platz. Auch die deutschen Schulen verlieren. Beste deutsche Schule ist die Mannheim Business School auf Platz 61.
Die Stanford Graduate School of Business hat das beste MBA-Programm der Welt. Das zeigt zumindest das neue globale MBA-Ranking der Financial Times. Bewertet werden Vollzeit-Programme von Schulen weltweit und hier beginnt schon das Problem der Vergleichbarkeit. Denn während das Studium in Stanford – wie an den meisten US-Schulen – zwei Jahre dauert, sind es am INSEAD gerade mal zehn Monate.
Dieses Jahr dominieren die zweijährigen Programme und belegen neun der zehn vorderen Plätze. Auf Platz 3 liegt auch in diesem Jahr die Wharton School, gefolgt von der London Business School (Vorjahr Platz 6), eine der wenigen europäischen Schulen mit einem zweijährigen Programm. Platz 5 belegt die Harvard Business School (Vorjahr Platz 4).
Die spanische IESE Business School, wo das Studium ebenfalls zwei Jahre dauert, kommt auf Platz 11 (Vorjahr Platz 10). Die Cambridge Judge Business School erreicht Platz 13 und verliert damit acht Plätze. Die ESADE Business School aus Barcelona liegt auf Platz 20 (Vorjahr Platz 17). Die IE Business School in Madrid fehlt in diesem Jahr, weil es – so die Aussage der Schule – Probleme mit der Zusendung des Fragebogens durch die FT an die Alumni gab.
Zwölf der Top 20 Schulen im FT-Ranking kommen aus den USA. Im Vorjahr waren es nur acht Schulen. Fünf Schulen stammen aus Europa und drei aus Asien.
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Insgesamt verbessert sich die Mehrheit der zweijährigen Programme oder hält ihre Position (31 Programme), während bei den einjährigen Programmen nur 14 besser abschneiden. Den größten Sprung nach vorn (19 Plätze) macht die Jones Graduate School of Business an der Rice University in Houston auf Platz 45.
Beste Schule aus Asien ist die CEIBS in Shanghai auf Platz 8 (Vorjahr Platz 11). Die Business School der National University of Singapore gewinnt acht Plätze und kommt auf Rang 18. Die School of Business der Renmin University of China belegt Platz 39 und die Lee Kong Chian School of Business an der Singapore Management University erreicht als bester Neueinsteiger Platz 49.
Beste deutsche Schule ist die Mannheim Business School auf Platz 61 (Vorjahr Platz 54). Noch mehr Federn lassen musste die ESMT, die auf Platz 88 landete und damit 18 Plätze verlor. Beim „Value for Money“ liegt Mannheim auf Platz 13 weltweit, die ESMT sogar auf Platz 8. Auch die Gehaltssteigerung von 68 bzw. 57 Prozent kann sich sehen lassen. Die WHU ist erstmals im FT-Ranking zu den Vollzeitprogrammen vertreten und kommt auf Platz 94. Die Gehaltssteigerung ihrer Absolventen liegt bei 54 Prozent.
Vor allem Gehalt zählt
Sieger Stanford punktet vor allem mit dem höchsten Gehalt (213.236 Dollar) und einem Gehaltsanstieg von 114 Prozent. Am INSEAD (Platz 2) sind es 177.101 Dollar und 105 Prozent Steigerung. Beim Kriterium „Value for Money“ liegt Stanford dagegen auf Platz 70, INSEAD auf Platz 6. Bei dem Kriterium werden das aktuelle Gehalt, die Dauer des Studiums, die Kosten und der Gehaltsausfall durch das Studium berücksichtigt. Allerdings wird das Kriterium nur mit drei Prozent beim Ranking bewertet.
Am wichtigsten sind beim FT-Ranking das Gehalt und der Gehaltszuwachs mit 40 Prozent. Dabei sind die Gehaltsangaben stets nur bedingt aussagekräftig. Denn das in US-Dollar umgerechnete Gehalt wird entsprechend der Kaufkraftparität (Purchasing Power Parity, kurz PPP) an die lokale Kaufkraft angepasst. Das führt zu teils absurden Verzerrungen, von denen vor allem die Schwellenländer profitieren. Denn für einen Dollar kann man in China oder Indien nun mal mehr kaufen als in der Schweiz. So verdienen Absolventen des Indian Institute of Management in Ahmedabad (IIM-A) 175.801 Dollar – und damit fast so viel wie die Absolventen von INSEAD und mehr als die Absolventen der London Business School mit 167.651 Dollar.
Gravierende Unterschiede zwischen Schulen aus den USA und Europa zeigen sich bei der Internationalität. So hat selbst Stanford nur je 41 Prozent internationale Professoren und Studenten, am INSEAD sind es 94 und 97 Prozent. Am IMD in Lausanne, das auf Platz 24 weltweit landet, sind es sogar 96 und 99 Prozent. Seine Alumni sind auch die mobilsten. Vier Fünftel haben bereits im Ausland gearbeitet.
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