Economist: EMBA-Ranking ohne Topschulen
Das britische Wirtschaftsmagazin Economist hat zum zweiten Mal ein Ranking zu Executive MBA Programmen veröffentlicht. Auf dem ersten Platz landete die IE Business School. Auch vier deutsche Programme schafften es unter die Top 62. Wie bereits beim ersten Ranking 2013 fehlen auch diesmal etliche der weltweit besten Programme in der Rangliste – offenbar weil die Schulen das Ranking boykottierten.
Platz 1 belegt diesmal der Global Executive MBA der IE Business Schools, der vor allem auf Online-Lernen basiert. Damit hat die spanische Schule die Kellogg School of Management verdrängt, die mit ihrem gemeinsamen Programm mit der Schulich School of Business 2013 noch den Spitzenplatz hatte und nun auf Platz 3 landet. Auf Platz 2 liegt die Oxford Said Business School (2013 war es Platz 4). Der Global Executive MBA der IESE Business School in Barcelona, der 2013 noch auf Platz 5 stand, stürzte auf Platz 25 ab.
Auch deutsche Schulen sind dabei: Der Kellogg – WHU Executive MBA erreichte Platz 6 und konnte sich damit um einen Platz verbessern. Die ESMT – 2013 noch nicht vertreten – kam auf Platz 8, der ESSEC & Mannheim Executive MBA auf Platz 26 und verlor damit zehn Plätze. Die HHL Leipzig School of Management kam erstmals auf Rang 52, allerdings mit ihrem Part-time MBA und nicht mit ihrem Executive MBA.
Denn bei der Teilnahme hatte der Economist es den Schulen selbst überlassen, ob sie sich mit ihrem Part-time oder ihrem Executive MBA bewerben. Teilnehmen konnten alle Schulen, die im Vollzeit-MBA-Ranking vertreten sind. Die einzige Voraussetzung war, dass der Studiengang berufsbegleitend sein muss und die Teilnehmer erheblich mehr Berufserfahrung als die Studenten im Vollzeit-MBA haben. Ob es auch ein echter Executive MBA ist, bei dem die Teilnehmer bereits Managementerfahrung haben, spielte keine Rolle.
Insgesamt dominieren erneut US-Programme. Mehr als zwei Drittel der 62 gerankten Programme sind ganz oder teilweise aus den USA. Auffallend gut vertreten sind auch die britischen Schulen mit acht Programmen, wobei auch hier etliche der renommierten Schulen fehlen wie die London Business School, Cambridge Judge Business School oder die Cass Business School.
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Der Executive MBA des IMD in Lausanne, vor zwei Jahren noch auf Platz 10, taucht überhaupt nicht mehr auf. Interessant ist überhaupt, wer alles nicht dabei ist. So fehlen – wie bereits vor zwei Jahren – auch dieses Mal etliche der in anderen Rankings an der Spitze platzierten Programme von Topschulen. So tauchen weder INSEAD noch die London Business School, die Wharton School oder die Duke University auf der Rangliste auf. Auch in der Regel hoch gerankte Programme wie der TRIUM Global Executive MBA fehlt ebenso wie die – oftmals gut abschneidenden – chinesischen Schulen. Offenbar haben die Schulen das Ranking blockiert.
Grund dafür soll die fragwürdige Methodik des Economist sein. Viele Schulen halten das Ranking daher für unzuverlässig und mangelhaft und in der Tat erschütterten bizarre Abstürze und Aufstiege und abstruse Zickzack-Kurse mancher Schulen in den bisherigen Economist-Rankings das Vertrauen in seine Aussagekraft.
Auch das neue Ranking hat nur wenig Aussagekraft, wenn viele der besten Schulen fehlen. Aber offenbar stört es das renommierte Wirtschaftsmagazin nicht, wenn es sich mit dem Ranking erneut zur Lachnummer macht.