Chinesische Business School expandiert in die USA
Boten bisher zahlreiche US-Schulen ihre Programme in China an, so geht die Cheung Kong Graduate School of Business in Shanghai nun den umgekehrten Weg. Sie will künftig MBA-Studiengänge in den USA durchführen und dabei Partnerschaften mit US-Schulen aufbauen.
„Wir machen etwas, was in den letzten 200 Jahren nicht gemacht wurde”, erklärte Sun Baohong, Associate Dean für globale Programme an der Cheung Kong Graduate School of Business gegenüber dem Chronicle of Higher Education. „Wir gehen vom Osten in den Westen.”
Damit das funktioniert, haben die Chinesen den Amerikaner Gregory Marchi engagiert, der zuvor das Londoner Büro von Duke Corporate Education mit aufgebaut war und später dort Geschäftsführer war. Die von der Fuqua School of Business an der Duke University gegründete Duke Corporate Education gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Executive Education und belegt beim Ranking der Financial Times stets den ersten Platz.
Nachdem es bereits Büros in Hongkong und seit 2011 auch in London gibt, sind nun die USA dran. Zwar gibt es bisher keine Pläne, dort einen eigenen Campus zu eröffnen, der in New York stationierte Marchi möchte jedoch in den USA Executive MBA Programme anbieten, möglicherweise sogar Doppel-Abschlüsse mit amerikanischen Topschulen.
Zudem fokussiert sich die chinesische Business School auf Programme und Veranstaltungen zum Thema China. So hat die Schule vor kurzem zusammen mit der Yale School of Management die Konferenz „China India Insights“ organisiert. Zudem offeriert sie firmeninterne Managerkurse für US-Firmen oder multinationale Unternehmen zu bestimmten Aspekten einer Tätigkeit in China. Cheung Kong biete eine chinesische Perspektive auf China an und sei damit eine gute Ergänzung der Angebote von US-Schulen, erklärt Marchi.
Die vor elf Jahren gegründete Cheung Kong Graduate School of Business ist eine private und unabhängige Institution und damit eine Ausnahme in China. Zu ihren mehr als 4.200 Absolventen gehören einige der prominentesten Unternehmer in China wie Jack Ma, Gründer und Executive Chairman der Alibaba Group, und Fu Chengyu, Chairman des Öl-Giganten Sinopec.