Case Centre Impact Index: Einfluss durch Fallstudien
Neuer globaler Impact Index des Case Centre zeigt den Einfluss von Fallstudien an Business Schools.
Der neue Case Centre Impact Index ist ein jährliches Ranking von Business Schools aufgrund von ihnen erstellten Fallstudien. Der Impact Index wurde aus den Nutzungsdaten des Case Centre abgeleitet und gibt Aufschluss über die globale Reichweite und den Einfluss der im vergangenen Studienjahr erstellten Fallstudien.
Der Index ermittelt die Rangfolge jeder Schule, indem er die Anzahl der übernommenen Fallstudien einer Schule berücksichtigt, die Breite der Übernahme durch andere Organisationen und andere Länder misst und die Anzahl der einzelnen Studierenden zusammenzählt, die mit den Fällen unterrichtet wurden.
Als die Fallstudienmethode vor über einem Jahrhundert an der Harvard Business School eingeführt wurde, konnten nur wenige ihre weitreichenden Auswirkungen auf die Wirtschaftsausbildung weltweit vorhersehen. Heute ist die Fallstudienmethode nach wie vor ein Eckpfeiler der MBA-Ausbildung.
„Fallstudien haben in vielerlei Hinsicht eine tiefgreifende Wirkung, werden aber oft weniger anerkannt als andere Forschungsergebnisse“, sagte Vicky Lester, Vorstandsvorsitzende von Case Centre. „Mit dem neuen Impact Index werden Schulen belohnt, die sich unermüdlich für die Erstellung von Fallstudien einsetzen und sich um die Entwicklung und Verbreitung von erstklassigen Fallstudien in der Wirtschaftsausbildung bemühen.“
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Für die Rangliste wurden alle Schulen berücksichtigt, die im vergangenen akademischen Jahr (1. September 2022 bis 31. August 2023) mindestens einen Fall veröffentlicht haben. Aus 439 in Frage kommenden Schulen wurden dann die 50 besten ermittelt.
Platz 2 geht an Indien
An erster Stelle steht die Erfinderin der Fallstudien, die Harvard Business School. Auf Platz 2 folgt die indische Schule ICFAI Business School (IBS) mit Hauptsitz in Hyderabad. Sie gilt seit ihrer Gründung im Jahr 1995 als eine der besten Business Schools in Indien und hat Standorte in Hyderabad, Ahmedabad, Bangalore, Dehradun, Gurgaon, Jaipur, Kolkata, Mumbai und Pune.
Auf Platz 3 liegt INSEAD mit Standorten bei Paris, Singapur und Abu Dhabi, gefolgt vom IMD in Lausanne. Platz 5 belegt die kanadische Ivey Business School in Ontario. Platz 6 geht ebenfalls an einer indische Business School, die Amity Global Business School mit Standorten in Ahmedabad, Bangalore, Chennai, Indore, Kolkata, Mumbai, Noida, Pune and Dubai.
Platz 7 und 8 gehen an zwei amerikanische Schulen: die Stanford Graduate School of Business und die Darden School of Business an der Virginia University. Auf Platz 9 und 10 stehen die dänische Copenhagen Business School und die niederländische Rotterdam School of Management.
Beste deutsche Schule ist die ESMT in Berling auf Platz 18. Die ESCP, die auch einen Standort in Deutschland hat, liegt auf Platz 34 und die WHU – Otto Beisheim School of Management erreicht Platz 40.
Erstaunlich ist, dass die amerikanischen Schulen, wo die Fallstudien-Methode ihren Ursprung hat und weit verbreitet ist, keineswegs – mit Ausnahme von Harvard – die wichtigsten Lieferanten von Fallstudien sind. Und dass Indien, wo ein grundlegend anderes Managementverständnis und Umfeld besteht, so gut abschneidet.
Das Case Centre beherbergt die weltweit größte Sammlung von Management-Fallstudien, Artikeln und Büchern, bietet Schulungen für die Vermittlung von Fallstudienmethoden an, veranstaltet Fallstudienwettbewerbe und -auszeichnungen und bietet Stipendien an. Dem Zentrum gehören mehr als 500 Organisationen an. Im akademischen Jahr 2022-23 kauften 1.187 Organisationen in 85 Ländern Fallstudien vom Case Centre, um sie in ihren Lehrplänen zu verwenden.