Wharton School: Ist KI kreativer als der Mensch?

Von am 22. September 2023
KI pixabay Franz26

In einer Studie kamen Wharton-Professoren zu dem Schluss, dass KI kreativer ist als der Mensch.

In einer Studie haben die Professoren Karl Ulrich und Christian Terweisch an der Wharton School herausgefunden, dass Künstliche Intelligenz (KI) kreativer ist als der Mensch. Sie verglichen die dazu Kreativität von MBA-Studenten einer Klasse mit ChatGPT-4.

Die MBA-Studenten hatten die Aufgabe, 200 Ideen für Produkte zu finden, die weniger als 50 Dollar kosten und Studierende ansprechen würden. Ulrich und Terweisch entschieden sich dafür, die Ideen einer Klasse aus dem Jahr 2021 zu verwenden, da sie vor dem Start von ChatGPT im November 2022 entstanden. Die gleiche Aufgabe wurde dann ChatGPT gestellt. Zunächst sollte es 100 neue Ideen ohne zusätzliche Beispiele oder Kontextinformationen entwickeln. Die Wharton-Professoren fütterten es dann mit einer Reihe guter Produktideen, aus denen es weitere 100 generieren konnte.

Die Studie ergab, dass das generative KI-Tool 200 Ideen in weniger als 15 Minuten produzierte, weitaus schneller als der durchschnittliche Mensch, der in dieser Zeit normalerweise fünf Ideen produziert.

Um die Qualität der Ideen zu testen, befragten die Professoren Studierende, welche der Produktideen sie am ehesten kaufen würden. Die Studie ergab, dass 47 Prozent der von ChatGPT generierten Ideen wahrscheinlich gekauft würden, verglichen mit 40 Prozent der Ideen, die von MBA-Studenten produziert wurden.

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Terweisch sagte, dass die Ergebnisse beweisen, dass die Verwendung von ChatGPT sich die Ideenfindung eignet: „Es ist billig. Es ist schnell. Es ist gut. Was kann man daran nicht mögen? Im schlimmsten Fall verwerfen Sie alle Ideen und entwickeln Ihre eigenen. Aber unsere Untersuchungen sprechen eindeutig dafür, dass Ihr Ideenpool besser wird.“

Die Geschwindigkeit der Ideengenerierung – laut der Studie können Fachleute, die ChatGPT nutzen, bis zu 800 Ideen pro Stunde entwickeln – bedeute auch, dass Innovation ein schnellerer Prozess werden könne. „Wir sollten es nicht auf die Frage Mensch gegen Maschine reduzieren. Wir müssen Wege finden, wie die KI zum kreativen Co-Piloten wird“, so der Professor.

Anfang dieses Jahres führte Terweisch ein ähnliches Experiment in Wharton durch, bei dem ChatGPT eine MBA-Prüfung mit Bravour bestand.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.