Wahlsieg von Trump: Düstere Aussichten für Business Schools
Nach dem Wahlsieg von Donald Trump werden internationale Kandidaten ein Studium in den USA eher meiden und dem Bildungsministerium droht die Abschaffung.
Diese Wahl sei ein Triumph gegen Elitedenken, Vernunft, Intellekt und politisch korrektes Dogma, schreibt John A. Byrne auf dem Portal Poets&Quants. „In einem Land, in dem weniger als ein Drittel der Bürger einen Hochschulabschluss hat, kehrt ein impulsiver Mann, der nur an sich selbst interessiert ist, in das mächtigste Amt der Welt zurück.“
Die Ungebildeten, die desillusioniert und verärgert über die Richtung sind, in die sich das Land bewege, hätten über die Gebildeten gesiegt. Der demokratische Stratege Doug Sosnik habe vor kurzem vorausgesagt, der größte und beste Prädiktor dafür, wie jemand in der amerikanischen Politik wählen wird, sei das Bildungsniveau.
Ein internationaler MBA-Bewerber habe es so formuliert: „Es ist schwer zu begreifen, dass ein so großer Teil der Amerikaner mit der Vision, die Trump und die Republikanische Partei vertreten, übereinstimmt. Noch besorgniserregender ist, wie sich dies auf internationale Studierende und Fachkräfte auswirken könnte, die so viel zu den USA beitragen. Das Klima fühlt sich weniger einladend an, und ich bin sicher, dass viele andere sich unsicher fühlen, was ihren Platz und ihre Zukunft hier angeht.“
Trump werde sich mit rechtsgerichteten Extremisten umgeben, die ihm gegenüber loyal sind und nicht gegenüber der Verfassung oder dem Land. Er werde die Unterstützung eines von den Republikanern kontrollierten Senats und Repräsentantenhauses haben. Und er werde sich keine Gedanken über die Konsequenzen seiner Entscheidungen machen müssen, weil er in vier Jahren nicht mehr kandidieren könne. Die Auswirkungen auf die Hochschulbildung in den USA werden enorm sein:
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Es werde einen Einbruch bei den internationalen Bewerbern geben: Viele internationale Bewerber hätten sich entschieden, die Bewerbungsfristen der ersten Runde abzuwarten, um sich erst nach dem Wahlausgang zu entscheiden. Nun würden sie das Land als unfreundlich wahrnehmen und sich für ein Studium in einem anderen Land entscheiden.
Die Abschaffung oder Verringerung des OPT (optionales Praktikum): In den letzten zehn Jahren habe sich eine Business School nach der anderen beeilt, ihre Graduiertenprogramme als MINT-Studiengänge auszuweisen. Der STEM-Abschluss (science, technology, engineering and mathematics) sicherte internationalen Studenten einen Arbeitsplatz in den USA für drei volle Jahre. Diese Verlängerung ermöglichte es diesen Absolventen, sich in drei Lotterien um eine H1b-Vision zu bewerben. Das widerspreche der drakonische Einwanderungspolitik Trumps. Das OPT stehe daher im Fadenkreuz.
Die Abschaffung des Bildungsministeriums: Das gehöre sei Teil von Trumps politischer Agenda. Schließlich passe es zu dem Krieg gegen das Bildungswesen, den die Republikanische Partei unter Trump seit einiger Zeit führe. Die Abschaffung des Ministeriums oder eine erhebliche Kürzung der Mittel könnte den Zugang von Studierenden zu staatlichen Finanzhilfen erschweren, Schulen, die auf Bundesmittel angewiesen sind, schaden, und die Hochschulbildung zu einem riskanteren Unterfangen machen.
Die Streichung sämtlicher Mittel für Universitäten und Schulen, die Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt und Integration ergreifen: Viele Universitäten haben beträchtliche Ressourcen für DEI-Büros und DEI-Richtlinien (DEI steht für diversity, equity, and inclusion) bereitgestellt, die von Trump-Befürwortern weithin als verkappte Mandate für Affirmative Action angesehen werden.
Die nächsten vier Jahre werden daher für die Business Schools eine äußerst schwierige Zeit sein, so John A.Byrne.