USA: Rückgang der internationalen MBA-Studierenden

Schon vor dem Amtsantritt von Donald Trump ist die Zahl der internationalen MBA-Studierenden an den führenden US-Schulen gesunken. Ein weiterer Rückgang dürfte kommen.
„Die Zahlen sind der politischen Realität ein Jahr voraus“, schreibt Poets&Quants. Nach drei Jahren, in denen die Zahl der im Ausland geborenen MBA-Studierenden an den führenden Business Schools in den USA allmählich anstieg, stürzte sie 2024 nicht nur ab, sondern kehrte sich auch deutlich um. Von 29 Topschulen meldeten nur sechs einen Anstieg des Anteils internationaler Studierender im Jahr 2024, verglichen mit elf Business Schools im Jahr 2023.
Im Jahr 2022 meldeten 22 der 27 analysierten Schulen einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Nur zehn Topschulen verzeichneten einen Rückgang der ausländischen MBA-Studierenden. Dagegen verzeichneten 21 von 29 analysierten Schulen einen Rückgang zwischen 2023 und 2024, sechs von ihnen im zweistelligen Bereich. Nur zwei hatten 2023 und als 2024 den gleichen Anteil an internationalen Studierenden.
Im Jahr 2021 gab es in den USA kein einziges führendes MBA-Programm mit 50 Prozent internationalen MBA-Studierenden. Zwei Jahre später gab es fünf Schulen, die diesen Wert erreichten oder übertrafen. Doch der Trend hat sich wieder umgekehrt, und im Jahr 2024 gab es wieder keine einzige. Am besten schnitt die Georgetown McDonough School of Business 2024 mit 49 Prozent internationalen Studenten ab.
Den größten Zuwachs 2023-2024 in den Top 10 gab es bei der Stanford Graduate School of Business auf 39 Prozent. Im Jahr 2023 waren zwar offiziell 36 Prozent des Jahrgangs international, aber durch das Programm DACA (Deferred Action for Childhood Arrival, das bestimmte illegale Einwanderer, die bereits als Minderjährige in die USA gekommen waren, für zwei Jahre vor einer Abschiebung schützt) und andere Personen ohne Papiere, Personen mit doppelter Staatsangehörigkeit (acht Prozent) und Personen mit ständigem Wohnsitz in den USA (drei Prozent) stieg der internationale Anteil auf 47 Prozent.
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Die Prozentzahlen der US-Schulen dürften daher generell häufig täuschen. Denn viele MBA-Studierende leben schon seit Jahren in den USA, haben aber noch einen ausländischen Pass.
Nicht zuletzt tragen die stetig steigenden Kosten eines MBA-Studiums in den USA zu dem Rückgang bei. Ein zweijähriges MBA-Studium an einer Topschule kostet oft mehr als 200.000 Dollar allein an Studiengebühren. Dazu kommen die Lebenskosten.
Auch die bevorstehende Rückkehr Trumps dürfte den Rückgang internationaler Studierender 2024 beeinflusst haben. Mit seiner Einwanderer feindlichen „America first“-Politik dürfte er einige Interessenten vergraulen. Bereits während seiner ersten Amtszeit gab einen massiven Rückgang der internationalen Studierenden. Jetzt wütet Trump noch mehr bei den Universitäten, streicht Gelder, verpflichtet sie zur Abschaffung aller Diversitätsprogramme und will sogar Studierende ausweisen, die bei den Gaza-Protesten gegen Israel demonstriert haben.