U.S.News MBA-Ranking: Wharton auf Platz 1

Im neuen Ranking von U.S.News liegt Wharton zum zweiten Mal auf Platz 1. Es folgen Stanford und Kellogg gemeinsam auf Platz 2. Das Ranking ist zwar fragwürdig, gilt aber als wichtigste Rangliste in den USA.
Nachdem sich die Wharton School der University of Pennsylvania im Ranking von U.S.News im vergangenen Jahr den ersten Platz mit der Stanford Graduate School of Business geteilt hatte, liegt sie im neuen Ranking auf Platz 1. Stanford liegt nun gleichauf mit der Kellogg School of Management der Northwestern University auf Platz. Es folgen die Chicago Booth School of Business und MIT Sloan School of Management.
Der Vollzeit-MBA der Harvard Business School landet – wie im Vorjahr – auf Platz 6, muss sich den Platz aber mit der Tuck School of Business der Dartmouth University und der Stern School of Business der New York University teilen. Die Top 10 werden von der Columbia Business School auf Platz 9 und der School of Management der Yale University auf Platz 10 abgerundet.
Unter den Top 25 MBA-Programmen haben sich die Fisher School of Business der Ohio State University um sieben Plätze auf Rang 24 und die Foster School of Business der University of Washington um fünf Plätze auf Rang 22 verbessert. Die Marshall School der University of Southern California fiel um sechs Plätze auf Rang 24 zurück, während die Kenan-Flagler Business School der University of North Carolina um acht Plätze fiel und nun außerhalb der Top 25 auf Rang 28 liegt.
Das U.S.News Ranking hat – laut einer Umfrage unter den Dekanen – den größten Einfluss auf die Wahrnehmung der Reputation einer Schule – mehr als dreimal so viel wie das Ranking der Financial Times. Es bewertet nur US-Programme.
Unterstützen Sie MBA Journal mit einem Betrag Ihrer Wahl, wenn Sie weiter fundiert recherchierte News lesen wollen.

Wie immer sind die Auf- und Abstiege mancher Schulen höchst fragwürdig. So hat sich die Kogod School of Business der American University um 27 Plätze auf Rang 58 verbessert, das Walton College of Business der University of Arkansas kletterte um 24 Plätze auf Rang 5.
Zweiundzwanzig Schulen verzeichneten in diesem Jahr zweistellige Veränderungen in der Rangliste. Diese dramatischen Veränderungen zeigen die Grenzen des Rankings bei der Bewertung von Schulen mit kleineren Klassen, bei denen geringfügige Veränderungen von Jahr zu Jahr einen unverhältnismäßig großen Einfluss haben können. Die ständige Volatilität wirft berechtigte Fragen zur Glaubwürdigkeit der Rankings auf.
Oft sind die Daten der MBA-Programme so eng beieinander, dass sie statistisch bedeutungslos sind. In diesem Jahr liegen 18 der Top-24-Schulen gleichauf mit ihren Konkurrenten – ein Zeichen dafür, dass die Methodik nicht in der Lage ist, die MBA-Programme zu differenzieren, selbst wenn diese Unterschiede wichtig sind.
Natürlich hängt die Platzierung eines MBA-Programms von den Kriterien ab, die U.S.News für die Bewertung einer Schule heranzieht. Die Hälfte des Rankings basiert auf der Jobvermittlung und dem Anfangsgehalt. So werden sieben Prozent auf die Jobvermittlung beim Studienabschluss und 13 Prozent auf die Beschäftigungsquote drei Monate nach Abschluss des Studiums bewertet. Etwa 20 Prozent des Rankings entfallen auf das durchschnittliche Einstiegsgehalt und den Bonus der letzten Absolventenklasse. Weitere zehn Prozent basieren auf dem Durchschnittsgehalt von sieben Berufen, die von Beratung bis zu Betrieb/Logistik reichen.
Hier ist die Harvard Business School hinter ihre Konkurrenten zurückgefallen. Das Einstiegsgehalt für Harvard-MBAs liegt bei 193.505 Dollar und damit fast 13.500 Dollar unter dem der Stanford-MBA-Absolventen, die mit 206.955 Dollar am meisten verdienen. Die Beschäftigungsquoten der Harvard-MBAs gehören zu den schlechtesten aller Top-MBA-Programme: 78,4 Prozent hatten drei Monate nach dem Abschluss einen Job. Das beste Ergebnis der Top Ten hatte die Tuck School of Business mit 90,7 Prozent.
Die Hälfte des Rankings basiert auf der Auswahl der Studenten und auf Umfragen, die die Sichtweisen von akademischen Kollegen und Personalverantwortlichen von Unternehmen erfassen sollen. U.S.News gewichtet die durchschnittlichen GMAT- und GRE-Ergebnisse der Studienanfänger mit 13 Prozent, die GPAs der jüngsten Jahrgänge mit etwa zehn Prozent und schließlich die Aufnahmequote einer Hochschule mit zwei Prozent. Umfragen, die an Dekane und Programmdirektoren sowie an HR Manager gerichtet sind, werden mit je 12,5 Prozent gewichtet.
Kritiker weisen darauf hin, dass die Rücklaufquote bei diesen beiden Umfragen sehr niedrig ist. In diesem Jahr teilte die Organisation mit, dass „etwa die Hälfte der bewerteten Schulen“ an der Umfrage zur Beurteilung durch Kollegen teilgenommen hat. Das entspricht 129 Antworten. Die Bewertung der Personalverantwortlichen beruht auf einem Dreijahresdurchschnitt der Antworten, vermutlich aufgrund der sehr geringen jährlichen Beteiligung, die von U.S. News nicht bekannt gegeben wird.
Die niedrigen Rücklaufquoten gelten als Ausdruck von Apathie und Skepsis unter den Befragten. Unter den Leitern der Business Schools herrscht zudem die Meinung, dass diese Umfragen von vielen Einrichtungen häufig „manipuliert“ werden. U.S.News scheint seine Methodik in diesem Jahr angepasst zu haben, um Manipulationen in der Peer-Umfrage zu verringern, indem die beiden höchsten und die beiden niedrigsten Bewertungen jeder Schule von der endgültigen Berechnung ausgeschlossen werden.
Mit dem Ausbruch der Pandemie führten viele Schulen eine Zulassungspolitik ein, bei der auf Tests verzichtet wird oder diese freigestellt sind. Dennoch misst U.S.News den Testergebnissen weiterhin dasselbe Gewicht bei (13 Prozent) zu. Keines der anderen führenden Vollzeit-MBA-Rankings – wie Bloomberg Businessweek oder Financial Times – berücksichtigt Testergebnisse – oder sogar GPAs – als Faktor im Ranking.
Für das Ranking wurden 508 von der AACSB akkreditierte Business Schools befragt. U.S.News hat den Schulen mitgeteilt, dass 337 von ihnen die statistischen Erhebungen abgeschlossen haben und dass 133 Business Schools in diesem Jahr in die Rangliste aufgenommen werden.