Studie: Wie MBA-Direktoren das Studium sehen

Von am 18. Dezember 2011

Die Audencia Nantes School of Management in Frankreich hat 59 MBA-Direktoren zu wichtigen Kriterien eines MBA-Programms befragt und kommt dabei zu erstaunlichen Ergebnissen.

So wird der Anteil der internationalen Studenten als deutlich weniger wichtig bewertet als vielfach angenommen. Er steht nach der Qualität der Professoren, den Unternehmensbeziehungen und der Ausstattung der Schule erst an vierter Stelle. Zudem glaubt weniger als ein Drittel der MBA-Direktoren, dass internationale Studenten mindestens 61 Prozent einer MBA-Klasse ausmachen sollten. Damit spielt der internationale Aspekt beim MBA in den Augen der Schulen offenbar keine so zentrale Rolle wie häufig angenommen wird.

Auch bei der Studiendauer gibt es Überraschungen. Während fast die Hälfte der Direktoren zwölf Monate für die ideale Studiendauer hält, glauben immerhin 35 Prozent, dass 18 Monate besser wären. Da  67 Prozent der Befragten aus Europa kommen, wo einjährige Programme die Norm sind, deutet dies auf eine mögliche Diskrepanz hin zwischen dem, was die Schulen am liebsten wollen und dem, was sie derzeit anbieten können.

Als wichtigsten Grund, ein MBA-Studium zu absolvieren, gaben die Direktoren mit 77 Prozent die persönliche Entwicklung an. Ein höheres Gehalt nach dem Studium, das oft als Erfolgs-Maßstab gilt, halten nur 55 Prozent für wichtig.

Das ideale Alter der Vollzeit-MBA-Studenten sehen die Direktoren bei 27 bis 29 Jahren. Auch hier zeigt sich, dass die Meinung der Schulen nicht unbedingt mit der Realität übereinstimmt. Denn die Studenten werden zunehmend älter.

Nur 16 Prozent der Befragten bieten spezialisierte MBA-Programme an. Das widerspricht dem vielfach behaupteten Trend zur Spezialisierung, zum Beispiel auf den Luxusmarkt oder einzelne Branchen.

Die Umfrage soll jährlich wiederholt werden. Dabei sollen künftig auch Studenten befragt werden.

www.audencia.com

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.