Selektivität an US-Schulen: Stanford führt
Die US-Schule mit der strengsten Bewerberauslese ist nach wie vor die Stanford Graduate School of Business. Hier kommen 18,6 Bewerber auf einen Studienplatz. Doch die Selektivität allein sagt noch nichts darüber aus, ob die zugelassenen Bewerber auch wirklich dort studieren.
Zahl der Bewerber, Zulassungsquote, Bewerber pro Studienplatz – in den auf Zahlen fixierten USA wird alles berechnet. Die Business School mit der härtesten Auswahl ist dabei weiter die Stanford Graduate School of Business. 2018 gab es 7.797 Bewerber für einen MBA-Studienplatz. 473 wurden zugelassen und 419 – und damit 88,5 Prozent – traten das Studium auch an.
An der Harvard Business School, die über mehr als doppelt so viele MBA-Studienplätze verfügt, waren es 9.986 Bewerber für 1.031 Studienplätze. 930 davon schrieben sich auch tatsächlich ein. Das sind 90,2 Prozent. An dritter Stelle steht das MIT mit 13 Prozent, 5.560 Bewerbern und 727 Zulassungen. Doch davon haben nur 409 – oder 56,3 Prozent – ihr Studium auch angetreten.
Diese Zahl – der sogenannte Yield – ist ein Indikator dafür, wie attraktiv die Schulen sind. Schließlich bewerben sich die meisten bei mehreren Schulen und etliche bekommen auch Zulassungen bei mehreren Schulen. Im Fall vom MIT bedeutet das: Fast die Hälfte, die sich dort beworben hat und zugelassen wurde, hat ihren Studienplatz nicht angenommen.
Beim Yield liegt die Columbia Business School mit 73,9 Prozent auf Platz 3 (nach Harvard und Stanford). Allerdings müsse man dabei berücksichtigen, dass die Schule einzelnen Bewerbern die Möglichkeit gibt, die Entscheidung des Zulassungsteams vor ihren Mitbewerbern zu bekommen, schreibt Poets & Quants. Das und die notwendige Zahlung eines nicht erstattbaren Deposits von 6.000 Dollar innerhalb von zwei Wochen nach der Zulassung, erhöhe natürlich die Zahl derer, die ihr Studium auch dort antreten.
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Die Wharton School kommt dagegen nur auf 66,6 Prozent und Chicago Booth School of Business auf 60,1 Prozent. Außer diesen drei Schulen (und neben Harvard und Stanford) erreicht keine der Top 10 einen Wert von 50 Prozent. An der Kellogg School of Management hat weniger als jeder Zweite (48,9 Prozent) sein Studium angetreten. Noch weniger waren es an der Yale School of Management mit 45,0 Prozent.
Dagegen können weniger bekannte und weniger hoch gerankte Schulen manchmal mit einer deutlich besseren Quote punkten. So traten an der Marriott School of Business an der Brigham Young University, einer privaten Universität der Mormonen in Utah, 78,9 Prozent der zugelassenen Bewerber ihr MBA-Studium an. Hier war es allerdings auch wesentlich leichter, einen Studienplatz zu bekommen. Denn zugelassen wurde mit 53 Prozent mehr als jeder zweite Bewerber. Am Terry College of Business an der University of Georgia waren es 71,2 Prozent, die ihren Studienplatz auch annahmen. Hier lag die Zulassungsquote allerdings nur bei 32 Prozent lag und damit niedriger als an so mancher Topschule.
Auch wenn hier natürlich verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, gibt die von dem MBA-Portal Poets & Quants zusammengestellte Liste einen interessanten Einblick darüber, welche Schule letztlich auch die Studenten gewinnt, die sie gern möchte.