MBA-Studium: Amerikaner zieht es nach Europa
Während US-Präsident Donald Trump mit seiner ausländerfeindlichen Politik immer mehr internationale MBA-Studenten abschreckt, zieht es immer mehr Amerikaner zum MBA-Studium nach Europa.
In den vergangenen 18 Monaten gebe es in den USA eine dramatische Zunahme beim Interesse an europäischen Topschulen. Das erklärt Caroline Diarte Edwards, Ko-Direktorin der Beratungsfirma Fortuna Admissions, in einem Artikel bei Poets & Quants.
Immer mehr Amerikaner suchten nach einer kostengünstigeren internationalen Studienerfahrung. Denn in Europa dauern die meisten MBA-Programme im Gegensatz zu den zweijährigen US-Programmen nur ein Jahr und sind daher deutlich günstiger. Geringere Studiengebühren bedeuten für die meisten US-Studenten auch geringere Schulden und eine bessere Rendite.
An der HEC Paris ist die Zahl der US-Interessenten 2017 um 21 Prozent gestiegen. Im ersten Halbjahr 2018 waren es 16 Prozent mehr Bewerbungen.
Auch an der IE Business School steigt die Zahl der amerikanischen Bewerber. Im Vergleich zum Vorjahr sind es beim International MBA fast 17 Prozent mehr.
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An der INSEAD Business School mit Standorten in Fontainebleau bei Paris, Singapur und Abu Dhabi gab es vor 18 Monaten eine Zunahme der US-Bewerbungen von 35 Prozent. Tendenz anhaltend. In der aktuellen Klasse sind acht Prozent Amerikaner. Nur die Inder sind mit neun Prozent noch stärker vertreten.
Selbst britische Schulen wie das Imperial College oder die Cambridge Judge Business School verzeichnen trotz Brexit ein starkes Interesse bei den Amerikanern.
Für viele Amerikaner ist das globale Netzwerk der Schule und die Diversität der Klasse ein wichtiges Argument für ein Studium in Europa. Europäische Topschulen sind deutlich internationaler und diverser als US-Schulen. Auch bei den Recruitern in den USA kommt die internationale Erfahrung durch das MBA-Studium offenbar immer besser an. Und nicht zuletzt sind Städte wie Paris und London auch der Sitz von führenden Unternehmen mit exzellenten Karrierechancen.