INSEAD mit neuem Partner in Deutschland
Die erst vor kurzem gegründete Gerbus Academy in Hamburg bietet im Februar 2015 das erste „Management Excellence Program“ (MEP) in Kooperation mit der europäischen Topschule INSEAD an. Partner sind zudem KPMG und die international tätige Anwaltskanzlei Gleiss Lutz. Sie erhoffen sich damit den Eintritt in den lukrativen Markt der Managerweiterbildung.
Was in Dänemark schon seit 2007 erfolgreich läuft, will der Unternehmensberater Henrik Lauridsen nun mit seiner neu gegründeten Gerbus Academy in Hamburg wiederholen. Dort bietet das Business Kolding Institute in Kooperation mit INSEAD mittlerweile vier INSEAD-Programme an. Das brachte Lauridsen, der selbst Däne ist und seit zwölf Jahren die kleine Unternehmensberatung Nordkron führt, auf die Idee, das Konzept auch auf Deutschland zu übertragen.
Im Februar 2015 soll das erste „Management Excellence Program“ (MEP) starten. Das Programm besteht aus drei viertägigen Modulen mit den Schwerpunkten Strategie, Leadership und Innovation. Das erste Modul findet in Hamburg statt, Modul zwei und drei wird jeweils am Campus von INSEAD in Singapur und Fontainebleau bei Paris durchgeführt.
Die Dozenten des ersten Moduls werden von der Gerbus Academy zusammengestellt, in den anderen beiden Modulen unterrichten INSEAD-Professoren. Zielgruppe sind Topmanager, vor allem in kleinen und mittleren Firmen sowie in Familienunternehmen. Das Programm kostet 15.900 Euro ohne Unterkunft und Verpflegung. Nach Abschluss bekommen die Teilnehmer ein von der Gerbus Academy und INSEAD gemeinsam ausgestelltes Zertifikat.
Das Besondere sei der Bezug zu Deutschland, zum Beispiel auch bei den von INSEAD eingesetzten Fallstudien, erklärt Gerbus-Geschäftsführer Lauridsen. Für INSEAD sei das eine gute Möglichkeit, den deutschen Markt besser zu erschließen. Dabei hat er sich noch zwei weitere Kooperationspartner geholt: das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG und die international tätige Anwaltskanzlei Gleiss Lutz. Beide seien bei der Programmgestaltung beteiligt, können Dozenten stellen, das Programm vermarkten und so ihre Angebots-Palette erweitern.
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Bei KPMG sehe man das als eine Chance, um den Bereich Managerweiterbildung zu erschließen. So wolle KPMG-Bereichsvorstand Christoph Kneip das Angebot seinerseits selbst oder über die jeweiligen Partner an rund 2000 Familienunternehmen schicken. KPMG versucht schon länger im Bereich Managerweiterbildung Fuß zu fassen und hat dafür bereits 2012 das Institut Incore (Institute of Corporate Education) in Berlin gegründet, dessen Geschäftsführerin zudem die neue Education Unit bei KPMG leitet.
Die Kooperation mit der Gerbus Akademie stelle eine sehr gute Ergänzung zu Incore und der Education Unit dar, schreibt KPMG. Recht viel hat das Ende 2012 gegründete Incore-Institut allerdings noch nicht vorzuweisen. Ende Juni habe man die Benennung der Beiratsmitglieder verkündet, schreibt Pressesprecherin Marita Reuter. Und in Kürze erscheine ein Bericht über die diesjährige Wissensolympiade im SOS-Feriendorf in Caldonazzo.
Nur warum INSEAD unterstützt damit potentielle Konkurrenten, die sich gern – auch mit Hilfe der Reputation von INSEAD – den lukrativen Markt der Managerweiterbildung erschließen möchten? Deutschland sei ein wichtiger Markt, in dem die Marke, die Kundenbasis und das Alumni-Netzwerk extrem gut aufgestellt seien, erklärt Mark Roberts, Associate Dean, Executive Development Programmes am INSEAD. Man wolle auf vielfältige Weise dazu beitragen, die Entwicklung von Managern zu fördern. Daher begrüße man die Zusammenarbeit mit Gerbus, KPMG und Gleiss Lutz, um mit dem Programm neue Lernerfahrungen für Manager im Mittelstand zu schaffen.