IIMA: Harvard-Professor leitet indische Topschule
Als erste indische Topschule hat das Indian Institute of Management in Ahmedabad (IIMA) einen Direktor mit umfangreicher internationaler Erfahrung ernannt. Professor Ashish Nanda ist selbst Absolvent des IIMA und war zuletzt Faculty Director für Executive Education an der Harvard Law School.
Das IIMA ist damit das erste der 13 IIM`s, das künftig von einem Akademiker einer ausländischen Schule geleitet wird. Gerade in puncto Internationalität haben Indiens Topschulen noch deutlich Nachholbedarf. Ausländische Studenten gibt es dort – schon allein aufgrund der extrem harten Aufnahmebedingungen – so gut wie keine. 2012 hatten sich 173.886 Interessenten auf die 381 Studienplätze beworben, weniger als 0,25 Prozent wurden zugelassen.
Auch bei den internationalen Professoren sieht es eher dürftig aus, was auch an den vom Ministerium vorgegebenen Gehältern liegt. Als „Institut von nationaler Bedeutung“ hat das IIMA – wie alle IIM´s – eine Sonderstellung und untersteht direkt dem Ministerium für Human Resources Development. Dessen Ziel ist es natürlich primär, eine gute Managerausbildung für Inder anzubieten.
Die IIM`s sind keine Universitäten und dürfen daher auch keine akademischen Abschlüsse wie den MBA vergeben. Stattdessen gibt es ein Post-Graduate Programme in Management (PGP), das international allerdings als gleichwertig zum MBA akzeptiert wird.
Mit der Ernennung eines Harvard-Professors setzt Indien ein deutliches Zeichen, seine führenden Managerschulen weiter internationalisieren zu wollen. Dabei hat das IIMA eine langjährige Beziehung zu Harvard. So war die US-Schule bereits maßgeblich beim Aufbau des 1961 gegründeten IIMA beteiligt.
Auch in Harvard hat seit 2010 mit Nitin Nohria ein gebürtiger Inder das Sagen. Seit 2010 ist er der erste Harvard-Dean, der nicht aus den USA stammt.