Haas School: Nachhaltigkeit wird Topthema
Wissen und Kompetenz im Bereich Nachhaltigkeit wird im MBA-Studium immer wichtiger, glaubt Ann Harrison, Dekanin der Haas School. Treibende Kraft dabei ist die Wirtschaft.
„Ich sage voraus, dass die Nachfrage nach Fachwissen im Bereich der Nachhaltigkeit stark ansteigen wird, da Unternehmen in allen Bereichen der Wirtschaft, von der Immobilienbranche bis hin zur Produktion, mit dem weltweiten Klimaproblem konfrontiert sind“, erklärte Ann Harrison, Dekanin der Haas School of Business an der University of California Berkeley, gegenüber dem MBA-Portal Poets&Quants
An der Haas School verdoppele man daher die Investitionen in Nachhaltigkeit und bilde die nächste Generation von Führungskräften entsprechend aus. So werde Nachhaltigkeit nicht mehr nur als Wahlfach behandelt, sondern sei in den Kernlehrplan eingewoben. Bis Ende 2023 sollen alle Kernfächer Fallstudien, Themen und Aufgaben beinhalten, die die Studierenden befähigen, den Klimawandel und andere Herausforderungen der Nachhaltigkeit kompetent anzugehen.
Zudem hätten mehr als zwei Drittel der Haas-Absolventen des Jahrgangs 2021 einen Kurs zum Thema Nachhaltigkeit belegt. „Wir glauben, dass Hochschulabsolventen, die sich im Bereich der Nachhaltigkeit weitergebildet haben, zunehmend die Möglichkeit haben werden, eine Führungsrolle zu übernehmen“, so die Dekanin.
Dabei sieht Harrison die Wirtschaft als treibende Kraft. „In Krisensituationen stehen Regierungen normalerweise an vorderster Front und geben die Politik und die Agenda vor; die Wirtschaft folgt ihnen“, sagt die Dekanin. Beim Klima sei jedoch das Gegenteil der Fall ist. Hier ergreife die Wirtschaft Maßnahmen und schlage Alarm. Und einflussreiche Unternehmen wie Apple, Amazon, Microsoft, Tesla und Nike förderten umweltfreundlichere Produkte und Praktiken.
Unterstützen Sie MBA Journal mit einem Betrag Ihrer Wahl, wenn Sie weiter fundiert recherchierte News lesen wollen.
„Es ist die Wirtschaft, die das Thema Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellt, weil es wirtschaftlich sinnvoll ist“, so Harrison. Aus diesem Grund glaube man auch, dass Absolventen, die über eine Ausbildung im Bereich der Nachhaltigkeit verfügen, zunehmend die Möglichkeit haben werden, eine Führungsrolle zu übernehmen.
Nachhaltigkeit sei nicht nur etwas für Führungskräfte, die direkt an Klimafragen oder in der Klimatechnologie arbeiten. Auch Rechnungsprüfer müssten die Auswirkungen des Klimawandels auf die Bewertung und die Ergebnisse einplanen. Immobilienentwickler und Finanziers müssten die Klimaveränderungen bei der Risikoprognose berücksichtigen, ebenso wie Berater und Investmentbanker.
Zudem entwickelt die Business School derzeit einen Doppelabschluss mit dem renommierten Rausser College of Natural Resources in Berkeley, der einen MBA mit einem Master in Klimafragen kombiniert.