GUS erwirbt University of Applied Sciences Europe
Global University Systems (GUS), zu der auch die GISMA Business School in Hannover gehört, hat die University of Applied Sciences Europe von dem Bildungsanbieter Laureate Education erworben. Seit Mai 2017 gibt es dort auch einen Online-MBA.
Die University of Applied Sciences Europe (UE) mit Standorten in Iserlohn, Berlin und Hamburg ist eine staatlich anerkannte private Hochschule und bietet Studiengänge in den Bereichen Business Management, Medien- und Kommunikationsmanagement, Sportmanagement und Psychologie sowie in Kunst & Design an.
Sie ist Teil des weltweiten Netzwerks der Laureate International Universities mit bisher mehr als 70 Hochschulen in 25 Ländern und mehr als einer Million Studierenden. In die Schlagzeilen geriet Laureate Education als sie vor vier Jahren die finanziell angeschlagene Thunderbird School of Management in Arizona übernehmen wollte. Nicht zuletzt aufgrund massiver Proteste von Studenten und Alumni, die um die Reputation ihrer renommierten Alma Mater fürchteten, kam die Übernahme nicht zustande. Thunderbird wurde Teil der Arizona State University und stellte ihr MBA-Programm ein. Kritiker bemängeln, dass Laureate Education zu viel Geld in Marketing und Werbung und zu wenige in die Qualität der Lehrangebote stecke und in den USA gab es dazu bereits mehrere Klagen von Studenten.
Die UE entstand erst 2017 aus dem Zusammenschluss der Unternehmerhochschule BiTS in Iserlohn und der Hochschule für Gestaltung BTK in Berlin. Erst im Mai 2017 startete die BiTs ein Online-MBA Programm in einer Teilzeit-Variante (20 bis 25 Stunden pro Woche) und einer – wohl bisher einmaligen – Vollzeit-Variante (35 bis 40 Stunden pro Woche). Die Studiengebühren liegen laut Website bei 12.960 Euro. Über die notwendige Akkreditierung durch eine deutsche Agentur verfügt das Programm laut Website bisher nicht.
Der Verkauf der UE sowie der HTK – Akademie für Gestaltung (ebenfalls an GUS) ist Teil einer umfassenden Portfolio-Bereinigung von Laureate Education. So wurden bereits Institutionen in den USA, Marokko, Italien, Zypern und China verkauft.
Unterstützen Sie MBA Journal mit einem Betrag Ihrer Wahl, wenn Sie weiter fundiert recherchierte News lesen wollen.
Das Unternehmen ist laut einem Artikel in Inside Higher Ed mit rund 32 Milliarden Dollar verschuldet und will sich künftig auf die Wachstumsmärkte Spanien, Portugal, die USA sowie Süd- und Zentralamerika fokussieren.
Dass Laureate weltweit in großem Umfang Schulen verkauft, bedeute nicht automatisch, dass eine Institution nicht profitabel sei, schreibt Maurits Van Rooijen, Chief Academic Officer bei Global University Systems. Dennoch gebe bei Teilen der UE finanzielle Probleme, die sich aber lösen ließen. Der Kauf sei ein klares Zeichen für das Commitment von GUS für deutsche Hochschulen und die Rolle, die sie im globalen Bildungssystem von GUS spielen kann. GUS sei kein konventioneller Investor und habe keine Intention, Einrichtungen zu kaufen und dann mit Gewinn zu verkaufen. „Wir haben eine große Ambition, das erste wirklich globale Higher Education System aufzubauen und zu managen.
Die GISMA Business School wurde 1999 auf Initiative des damaligen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder gegründet, um den Managementnachwuchs für die niedersächsische Wirtschaft auszubilden. 2013 musste die Schule Insolvenz anmelden und wurde von dem Bildungsunternehmen Global University Systems (GUS) mit Sitz in London gekauft. Bereits seit ihrer Gründung ist die GISMA auf einen Kooperationspartner angewiesen, weil sie keine anerkannte Hochschule ist und daher selbst keinen MBA-Titel vergeben kann.
In Hannover bietet die GISMA Business School mit dem Magellan MBA ein Vollzeit-MBA Programm in Kooperation mit der Porto Business School in Portugal an, die auch den MBA-Titel vergibt. Seit Januar 2017 gibt es zudem zusammen mit der Grenoble Graduate School of Management einen Vollzeit-MBA und mehrere Master-Programme in Berlin mit derzeit insgesamt 76 Studenten.