GMAT: Schulen ignorieren neuen Fragenblock

Von am 27. August 2012

Seit Juni hat der Graduate Management Admission Test (GMAT) die neue Sektion „Integrated Reasoning”, bei der die Kandidaten komplexe Datenquellen analysieren und die richtigen Schlussfolgerungen ziehen müssen. Doch nun verkündeten etliche Topschulen, die neuen Fragentypen gar nicht oder nur zu einem geringen Maße bei der Auswahl ihrer Studenten zu nutzen.

Die Sektion sei neu und es dauere einige Zeit, bis man wisse, wie man die Ergebnisse im Hinblick auf das MBA-Studium interpretieren solle, schrieb Allison Davis, Associate Director of MBA Admissions an der Stanford Graduate School of Business in einem Blog der Schule. In diesem Jahr werde man sich weiter auf die bisherigen Testwerte konzentrieren. Erst wenn man die Werte aus der neuen Fragensektion des ersten Jahres überprüft habe, werde man entscheiden, wie man sie im nächsten Jahr in den Auswahlprozess integriert.

Etliche andere Schulen sollen sich laut einem Bericht von John A. Byrne der Meinung Stanfords angeschlossen haben. So erklärte INSEAD, dass man erst mehr Daten von Testteilnehmern brauche, um die Werte richtig einschätzen zu können. Daher setze man zunächst weiter auf die Punktzahl der verbalen und quantitative Sektion sowie auf den Gesamtwert.

Die Reaktion der Schulen kommt nicht überraschend. Schließlich ist das GMAT-Testergebnis fünf Jahre gültig und Tausende von MBA-Bewerbern hatten den Test noch schnell abgelegt, bevor die neue Fragesektion eingeführt wurde. Es wäre daher durchaus ungerecht, wenn die Schulen das Ergebnis der neuen Sektion nur bei einigen Bewerbern berücksichtigen würden.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.