Frauen: MBA vergrößert Gehaltsunterschiede
Frauen mit MBA-Abschluss verdienen zwar mehr als vor dem Studium, allerdings immer noch weniger als Männer. Und – mit Ausnahme von Asien – vergrößert der MBA-Abschluss sogar die Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Wenn Männer mit 28 Jahren ihr MBA-Studium anfangen, verdienen sie bereits 70.000 Dollar und damit zehn Prozent mehr als Frauen. Drei Jahre nach dem MBA-Abschluss ist der Unterschied auf 15 Prozent gestiegen. Männer verdienen 137.000 Dollar, Frauen nur 120.000 Dollar. Das zeigt zumindest eine Datenanalyse der Financial Times.
Interessant ist dabei der Blick auf die Weltkarte. So nimmt der Unterschied zwischen Männern und Frauen in Europa von 8 Prozent vor dem MBA-Studium auf 16 Prozent drei Jahre nach dem MBA-Abschluss zu. Im Klartext: Der Unterschied verdoppelt sich. In den USA steigt er von 7 auf 13 Prozent, in Lateinamerika von 30 auf 36 Prozent und in Afrika sogar von 16 auf 36 Prozent.
Im Nahen Osten vergrößert sich der Unterschied dagegen nur um 4 Prozentpunkte und damit deutlich weniger als in Europa und den USA. Am krassesten ist es in Ozeanien (Australien, Neuseeland). Hier verdienen Frauen vor dem MBA-Studium sogar 4 Prozent mehr als Männer, drei Jahre nach dem Abschluss aber 11 Prozent weniger.
Einzige Ausnahme ist Asien. Dort lohnt sich das MBA-Studium für Frauen offenbar am meisten: Davor bekommen sie 17 Prozent weniger als Männer, drei Jahre nach Abschluss sind es nur noch 12 Prozent weniger.
Vorausgesetzt die Zahlen stimmen, dann fördert ein MBA-Studium die finanzielle Benachteiligung der Frauen. Woran das liegt, lässt sich nur spekulieren. Eine Rolle spielen dabei sicher die Branchen, in die es Frauen öfter als Männer zieht. Denn Jobs im Bildungsbereich oder bei Non-Profit-Organisationen sind nun mal schlechter bezahlt als solche in der Finanzbranche. Ein anderer Grund dürfte aber auch die langsamere Beförderung von Frauen sein.