FAZ-Geschäftsführer verlässt EBS-Aufsichtsrat
Tobias Trevisan, Geschäftsführer der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, hat den Aufsichtsrat der EBS zum Ende des Jahres verlassen. Grund dafür sind vermehrte Aktivitäten der FAZ im Weiterbildungsmarkt. Mit seinem Austritt möchte Trevisan den Anschein eines Interessenkonfliktes vermeiden.
Die FAZ GmbH wolle sich vermehrt im Weiterbildungsmarkt engagieren, schreibt Trevisan. „Wir sehen darin ein Potential, um unter der Marke FAZ zusätzliche Erlösquellen zu erschließen. Zu diesem Zweck haben wir innerhalb der FAZ-Organisation einen Bereich aufgebaut, der sich mit dem Thema „Weiterbildung“ beschäftigt.“
In dem Bereich seien mehrere Projekte auf den Weg gebracht worden, die sich in Prüfung oder vor der Umsetzung befänden. Um einen Interessenskonflikt oder auch nur den Anschein eines Interessenskonflikts zu vermeiden, habe er sich entschlossen, per Ende 2011 aus dem Aufsichtsrat der EBS auszutreten.
Zu den Gerüchten, dass Trevisan dabei auch dem geschassten EBS-Präsidenten Christopher Jahns und seiner Lebensgefährtin Nicole Gaiziunas einen Job angeboten haben soll, schreibt der FAZ-Geschäftsführer: „Weder Frau Gaiziunas noch Herr Jahns sind Mitarbeiter der FAZ oder Mitarbeiter einer Tochtergesellschaft der FAZ.“ – Was allerdings nicht ausschließt, dass sie dies in Zukunft noch werden könnten.
Im Zuge der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue gegen Ex-Präsident Jahns gibt es auch eine Strafanzeige gegen den Aufsichtsrat. Er hatte die umstrittenen Aktivitäten Jahns offenkundig lange Zeit gedeckt. Trevisan gehörte dem Aufsichtsrat erst seit Anfang 2011 an.
Ein Kommentar