EBS verkündet Reform bei der Weiterbildung
Die EBS Universität für Wirtschaft und Recht baut ihren Weiterbildungsbereich um und märzt einige der problematischen Ämter-Häufungen aus. Der entscheidende Punkt ist jedoch noch nicht geklärt.
Erst vor zwei Tagen wurde an dieser Stelle über die längst überfällige Reform im Weiterbildungs-
bereich der EBS Universität für Wirtschaft und Recht berichtet. Nun gibt die EBS neue Strukturen bekannt.
Professor Rolf Tilmes gehört nicht mehr der Geschäftsführung der Trägergesellschaft der Universität, der EBS gGmbH, an. Er bleibt aber Dekan, zumindest bis 30.April. Ab 1.Mai verliert er ebenso wie seine Professoren-Kollegen Ronald Gleich und Ulrich Grimm seinen Posten als Geschäftsführer bei der EBS Executive Education GmbH. Man beende damit die bisherige Struktur, in der Mitglieder der Geschäftsführung der Weiterbildungsgesellschaft gleichzeitig als Dienstleistungspartner für die Weiterbildung tätig sein konnten, erklärte EBS-Präsident Cremer. Ein längst fälliger Schritt.
Das ändert aber noch nichts am Hauptproblem. Denn bisher verdienen an der Executive Education vor allem Professoren, deren private Institute als exklusive Dienstleister für die EBS tätig sind. Die Royalities – also der Teil der Weiterbildungseinnahmen, der bei der EBS selbst hängen bleibt – sollen nur bei acht bis zehn Prozent liegen. Aber nur durch die Executive Education kann die EBS die dringend benötigten Überschüsse für den Ausbau der Hochschule erwirtschaften.
Cremer sei nun auch vom Aufsichtsrat ermächtigt, die Rahmenverträge mit den Dienstleistern bis Ende des Jahres zu beenden, wenn sie nicht die notwendige Transparenz aufweisen, erklärt Pressesprecher Martin Bommersheim. Das allein genügt jedoch nicht. Auch über die Royalities müsste dann neu entschieden werden, was allerdings zu harten Auseinandersetzungen mit den betroffenen Professoren führen könnte.
Künftig soll die Weiterbildung zur dritten strategischen Säule der Universität ausgebaut werden und als eigene „Executive School“ neben der Ausbildung von Wirtschaftswissenschaftlern (Business School) und Juristen (Law School) stehen. Die Vorschläge der Geschäftsführung hat der Aufsichtsrat gestern gebilligt.