EBS täuscht mit AMBA-Akkreditierung
Die EBS Business School wirbt mit der Akkreditierung durch die britische Association of MBAs (AMBA) für ihre MBA-Programme, obwohl sie gar keine entsprechende Akkreditierung hat.
„Accredited by Association of MBAs“. Dick prangt das Logo der AMBA neben dem Logo von EQUIS in einer Anzeige in der letzten Ausgabe der ZEIT. Geworben wird darin für den „EBS Full-time MBA“, den „Durham EBS Executive MBA“ und den „Executive MBA Health Care Management“. Doch die EBS ist nicht von der AMBA akkreditiert, wie sich leicht auf der Liste der akkreditierten Schulen nachlesen lässt.
Lediglich der gemeinsam mit der Durham Business School durchgeführte „Durham EBS Executive MBA“ kann für sich beanspruchen, von der AMBA überprüft worden zu sein. Denn die Durham Business School ist akkreditiert und in diesem Zusammenhang wurde auch das gemeinsame Programm mit der EBS begutachtet.
So steht es auch korrekt auf der Homepage der EBS. Dass die irreführende Werbung ein Versehen ist, ist daher eher unwahrscheinlich. Laut AMBA ist die Nutzung des Logos durch die EBS nicht erlaubt. Nur Schulen, deren MBA-Programme von der britischen Organisation auch akkreditiert sind, dürfen es verwenden.
Die AMBA gilt neben der AACSB und EQUIS als das wichtigste internationale Gütesiegel. Die AMBA akkreditiert weltweit, allerdings nicht die Institution, sondern jeweils alle MBA-Programme einer Schule. Erfüllt eines der Programme die Anforderungen nicht, gibt es kein Gütesiegel. Rund 202 Schulen in knapp 50 Ländern haben das AMBA-Siegel, Schwerpunkt ist Großbritannien. In Deutschland gehören bisher vier Schulen dazu.
Die EBS Business School ist Teil der EBS Universität für Wirtschaft und Recht und steht seit Anfang 2011 in den Schlagzeilen. Gegen ihren Ex-Präsidenten Christopher Jahns wurde inzwischen das Hauptverfahren wegen des Verdachts der Untreue eröffnet. Ein Untersuchungsausschluss soll klären, ob die 23 Millionen Euro, die das Land Hessen der EBS für den Aufbau der juristischen Fakultät bezahlt hat, auch ordnungsgemäß verwendet wurden. Dazu kommen erhebliche finanzielle Probleme. Erst Ende Februar wurden die Verträge mit den Banken für die Überbrückungskredite für 2013 unterschrieben. Sonst wäre die Universität wohl im März pleite gewesen. Inzwischen ist auch Jahns Nachfolger, EBS-Präsident Rolf Cremer, von seinen Ämtern zurückgetreten und hat die Hochschule verlassen.