EBS erstmals wieder auf Wachstumskurs
Die EBS Universität für Wirtschaft und Recht ist mit deutlich mehr Neueinschreibungen erstmals wieder auf Wachstumskurs. Die Zahl der MBA-Studenten bleibt allerdings gering. Dafür gibt es wieder genug Teilnehmer für den Executive MBA.
Die EBS freut sich übersteigende Studentenzahlen. Die Zahl der gesamten Neueinschreibungen habe im Vergleich zum vergangenen Jahr knapp ein Drittel zugenommen, schreibt die Schule. Mit 586 Erstsemestern habe die EBS einen Rekordstand seit ihrem Bestehen erreicht. Insgesamt haben 230 Master-of-Science- und 74 Jura-Studenten ihr Studium an der EBS aufgenommen.
Das entspreche einer deutlichen Steigerung von rund 30 Prozent zum Vorjahr, als sich 180 Master-of-Science- und 56 Jurastudenten an der EBS eingeschrieben hatten.
Allerdings muss man sich die Zahlen genau anschauen. So hatten sich laut EBS-Angaben im Vorjahr 203 Master-Studenten eingeschrieben. Nun sind es aber nur 180 Master-Studenten. Damit fällt die Steigerung natürlich größer aus.
Bei der Law School, deren Aufbau mit rund 24 Millionen Euro vom Land Hessen unterstützt wurde, ist die Zahl der Studienanfänger zwar von 55 auf 74 Studenten gestiegen. Das sind allerdings immer noch deutlich weniger als 2012. Damals fingen 116 Studenten an.
Unterstützen Sie MBA Journal mit einem Betrag Ihrer Wahl, wenn Sie weiter fundiert recherchierte News lesen wollen.
Auch beim Vollzeit-MBA sind die Zahlen eher verhalten. So haben sich in diesem Jahr 17 Studenten eingeschrieben, im Vorjahr waren es 19. Bei den Teilzeit-Studienprogrammen gibt es insgesamt 65 Neueinschreibungen. Darunter fallen laut EBS verschiedene Master-Programme sowie der „neu eingeführte Executive MBA mit 25 Neueinschreibungen“. Der Executive MBA mit Schwerpunkt Health Care Management hat neun neue Studenten und damit genauso viele wie im Vorjahr.
Laut Website handelt es sich bei den neuen Executive MBA offenbar um das Programm, das die EBS gemeinsam mit der Durham Business School anbietet, das aber seit 2015 mangels genügend Teilnehmern ausgesetzt war und eigentlich schon im Januar 2016 erneut starten sollte. Nun hat offenbar wieder eine Klasse begonnen.
Die Zahl der neuen Bachelor-Studenten wird nicht genannt, obwohl gerade sie aufgrund ihres längeren Studiums wichtig für die finanzielle Sicherung der Schule sind. Die Grafik zeigt, dass die Zahl gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig gestiegen ist, aber immer noch unter dem Niveau von 2014 liegt.
Übersicht über Studentenzahlen an der EBS (Quelle: EBS)
„Wir freuen uns sehr, dass unser Studienangebot eine so überaus positive Resonanz bei den Studentinnen und Studenten findet und sich so viele junge Leute für ein Studium an der EBS entschieden haben“, erklärt der Geschäftsführer der EBS Universität, Holger Follmann, in der Pressemeldung. „Wir haben mit 1,98 Millionen Euro Gewinn nicht nur das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte eingefahren, sondern konnten auch so viele Studenten wie noch nie für die EBS gewinnen.“
Die Privatuni, zu der eine Business und eine Law School gehört, hatte seit Jahren mit erheblichen Finanzproblemen zu kämpfen und war 2011 durch die Vorwürfe und die spätere Anklage gegen ihren damaligen Präsidenten Christopher Jahns wegen gewerbsmäßiger Untreue in eine massive Krise gestürzt.
Im Dezember 2015 konnte die Hochschule erstmals seit fünf Jahren wieder ein positives Eigenkapital ausweisen. Möglich wurde dies nur durch ein Entgegenkommen der Banken, Zuwendungen der Dietmar Hopp Stiftung sowie der Übernahme von Gesellschafteranteilen des Alumni e.V.
Ende Juli gab die SRH-Holding bekannt, dass sie die EBS inklusive der Immobilien gekauft hat. 18 Millionen Euro soll SRH der EBS dabei zur Verfügung stellen, etwa 20 Prozent davon sollen der Kaufpreis sein. Zur SRH Stiftung gehören diverse Tochterunternehmen im Bereich Gesundheit, Bildung sowie im Sozialwesen, darunter private Hochschulen, Berufsfach- und allgemeinbildenden Schulen, Weiterbildungszentren sowie Krankenhäuser und Rehabilitationskliniken.
Im Zusammenhang mit dem Verkauf gab Follmann auch bekannt, sich als Geschäftsführer zurückziehen zu wollen – was offenbar bisher nicht passiert ist. Auch weitere personelle Veränderungen gibt es bisher nicht. Seit langem hat die Universität keinen Präsidenten mehr.
Nachtrag: Am 21.September gab die EBS bekannt, dass sie den Dekan der Law School, Professor Markus Ogorek einstimmig zum Präsidenten der Universität gewählt hat.
Pingback: Handelsblatt zählt MBA-Studenten