EBS baut Weiterbildung aus

Von am 13. Dezember 2010

Die EBS Universität für Wirtschaft und Recht i.Gr. in Wiesbaden will Corporate Universities und komplette Trainingsprogramme für Unternehmen aufbauen und sieht sich dabei im Wettbewerb mit internationalen Business School und Beratungsunternehmen.

Was Nicole Gaiziunas als Geschäftsführerin der Executive Education des Supply Chain Management Institute (SMI) an der EBS Business School gelungen ist, soll sie nun auch auf der Ebene der EBS Universität wiederholen. Am SMI, dessen Präsident Professor Christopher Jahns – in Personalunion auch Präsident der EBS Universität für Wirtschaft und Recht i.Gr – ist, hat sie die Zahl der Teilnehmer in zwei Jahren von 2000 bis 4500 mehr als verdoppelt. Umsatzzahlen gibt das SMI nicht bekannt.

Inzwischen arbeitet das SMI mit rund 60 Unternehmen zusammen und konzipiert mit ihnen gemeinsam interne Programme, die auf den individuellen Bedarf der Firmen zugeschnitten sind. „Wir überprüfen gemeinsam, welche Skills die Mitarbeiter brauchen und wo sie noch trainiert werden müssen“, sagt Gaiziunas. Angeboten würden nicht nur klassische Fachtrainings, sondern komplette Trainingskonzepte, bei denen die Teilnehmer an konkreten Projekten aus ihrem Arbeitsbereich arbeiten, zudem Präsenztrainings besuchen und durch ein Fachcoaching unterstützt werden.

Gemeinsam mit dem Mitarbeiter werde dabei festgelegt, was mit dem Projekt erreicht werden soll. Das könne zum Beispiel eine Einsparung von fünf Prozent beim Einkauf sein. „Damit gibt es einen klaren Return on Education“, erklärt Gaiziunas. „Return Training senkt entweder Kosten, bringt mehr Umsatz oder spart Zeit. Diese eingesparten oder gewonnenen Ressourcen können wiederum für Zwecke verwendet werden.“

EBS-Präsident Jahns sieht daher im Weiterbildungsmarkt ein enormes Potenzial. „Dem Return on Education kommt eine immer stärkere Bedeutung zu“, erklärt Jahns. „Hier hat Nicole Gaiziunas mit dem SMI im deutschen Weiterbildungsmarkt eine Vorreiterrolle übernommen.“

Was im Logistikbereich so gut funktioniert, soll nun auch für andere Unternehmensbereiche vom Vertrieb über Finance bis zu HR aufgebaut werden. „Wir fungieren als wissenschaftlicher Berater sukzessiv über alle Funktionen hinweg“, sagt Gaiziunas, die dafür seit 1.Oktober zum Mitglied der Geschäftsführung der EBS Executive Education GmbH berufen wurde.

Ziel ist vor allem der Aufbau von Corporate Universities, Corporate Academies und kompletten Trainings- und Coaching-Programmen. Dabei will Gaiziunas in zwei Jahren 2000 bis 3000 Teilnehmer gewinnen.

Als Dozenten wirken neben den Professoren der EBS Business School auch 40 fest angestellte Trainer sowie ein Netzwerk aus 120 Trainern weltweit mit. Damit habe man eine einmalige Mischung von akademischer und praxisorientierter Expertise, so Gaiziunas.

So sollen zum Beispiel auch Personaler fit dafür gemacht werden, wie sie neue Strategien der Internationalisierung umsetzen oder ein Web-Training mit Präsenzunterricht sinnvoll kombinieren. Dass sich der Return on Investment im HR-Bereich nicht so leicht messen lässt, gesteht die studierte Betriebswirtin ein.

Gaiziunas glaubt, dass sich Unternehmen künftig öfter mit Business Schools zusammen tun werden. Dabei sieht sie die EBS im Wettbewerb mit den großen Unternehmensberatungen und den internationalen Business Schools. Deutsche Trainingsinstitute seien oft nicht international genug und auch die deutschen Business Schools seien bisher keine Konkurrenten.

www.ebs.edu

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.