Die HHL launcht KI-Avatar Timotar

Von am 5. März 2025
Timotar HHL

HHL startet den Chatbot Timotar für Fragen zu Wirtschaftspsychologie, Führung und Gemeinwohl.

Die HHL Leipzig Graduate School of Management bietet einen interaktiven Sprach- und Chatbot, der fundierte Antworten auf wirtschaftspsychologische und führungsbezogene Fragen liefert.

Timotar steht Studierenden, Führungskräften und allen Interessierten rund um die Uhr und ohne Anmeldung kostenfrei zur Verfügung – in fast 30 Sprachen. Der digitale Avatar beantwortet fundiert und praxisnah wirtschaftspsychologische Fragen zu Leadership und Krisenmanagement, Purpose-Orientierung und Gemeinwohl sowie zum Leipziger Führungsmodell.

Dank modernster KI-Technologie lernt Timotar mit jeder Interaktion dazu und entwickelt sich kontinuierlich weiter. Sein Wissen basiert auf der Forschung von Professor Timo Meynhardt, Inhaber des Dr. Arend Oetker Lehrstuhls für Wirtschaftspsychologie und Führung an der HHL.

Dem Avatar liegen über 200 wissenschaftliche Texte von Professor Meynhardt zugrunde. „Es braucht Substanz“, erklärt der Psychologe, der den Avatar auf eigene Kosten mit seiner Tochter entwickelt hat. „Ohne eigene Texte oder Spezialgebiet geht es kaum.“ Offenbar sei er dabei der erste Professor, der einen eigenen Chatbot entwickelt hat.

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„Wir erleben gerade eine Bildungsrevolution ersten Ranges. Mit unserem Angebot an der HHL zeigen wir, wie ein nächster Schritt in der Hochschullehre aussehen kann“, erklärt Professor Meynhardt. „Das ist ein echter Gamechanger.“

Der KI-gestützte Avatar ermögliche es, sich jederzeit praxisnah und fundiert mit zentralen Führungs- und Gemeinwohlthemen auseinanderzusetzen. Studierende könnten ihr Wissen gezielt vertiefen, während Führungskräfte neue Perspektiven gewinnen.

Gerade in Zeiten rasanter Veränderungen seien durchdachte Entscheidungen essenziell. Timotar schaffe einen interaktiven Dialog, macht wirtschaftspsychologische Fragen individuell erfahrbar und fördert so die Entwicklung von Führungskompetenzen. Er gehe auf einen zu und frage aktiv zurück.

So erhalten zum Beispiel indische MBA-Studierende eine Erklärung des Leipziger Führungsmodells auf Hindi. Damit werde die Sprachbarriere aufgehoben und man bekomme einen ganzen anderen Zugang zu den Studierenden, so der Professor. Auch Fragen, wie „Ich habe eine Prüfung zu Gemeinwohl und Psychologie, worauf soll ich mich vorbereiten“, beantwortet Timotar. Führungskräfte können ihn um Rat fragen, wenn sie ein Purpose-Problem haben. Auch auf Fragen wie „Ich komme mit meinem Vorgesetzen nicht zurecht, weil er nicht versteht, wie wichtig mir das Gemeinwohl ist“, gibt er eine Antwort. Allerdings muss ein Bezug zu Psychologie und Gemeinwohl vorhanden sein, sonst schweigt er. „Ich habe ihm strenge Regeln gegeben“, betont Professor Meynhardt.

26 HHL-Studierende nutzten den KI-Avatar erstmals im Rahmen einer Lehrveranstaltung. Die Rückmeldungen zeigen eine breite Zustimmung. 80 Prozent bescheinigen ihm ein fundiertes Fachwissen, während 65 Prozent angeben, sich auf seine Fähigkeiten und Qualifikationen verlassen zu können. Auch ethische Aspekte finden Zustimmung: 69 Prozent der Studierenden sind überzeugt, dass Timotars Verhalten von soliden Prinzipien geleitet wird.

Die Rückmeldungen verdeutlichten zudem eine grundsätzlich positive Haltung gegenüber Künstlicher Intelligenz. 92 Prozent der Studierenden zeigen sich beeindruckt von den Möglichkeiten der Technologie, während 88 Prozent daran interessiert sind, KI-Systeme aktiv in ihren Alltag zu integrieren.

Gleichzeitig bleibt eine differenzierte Perspektive bestehen: Rund ein Drittel der Studierenden hält menschliche Kompetenzen weiterhin für überlegen. „Timotar ist eine Ergänzung, kein Ersatz“, sagt Professor Meynhardt. Er sieht hier noch viel Potenzial. „Das wird ständig weiterentwickelt.“

Die HHL Leipzig Graduate School of Management ist eine universitäre Hochschule mit Promotions- und Habilitationsrecht. Sie bietet einen Vollzeit- und einen Parttime-MBA sowie Executive Education an und besitzt eine AACSB-Akkreditierung.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.