CEO-Studie: MBA statt Promotion

Von am 7. Mai 2014

Immer mehr CEOs im deutschsprachigen Raum haben einen MBA-Abschluss. Waren es im Vorjahr erst 15 Prozent, so sind es in diesem Jahr schon 26 Prozent. Die Zahlen stammen aus der Studie der Unternehmensberatung Strategy& (ehemals Booz & Company), in der jedes Jahr die Wechsel an der Spitze der 2.500 größten an der Börse notierten Unternehmen weltweit analysiert werden.

Allerdings ist die Steigerung im deutschsprachigen Raum vor allem auf die neuen CEOs in Schweiz zurückzuführen. Während dort 38 Prozent einen MBA-Abschluss haben, sind es bei den Topmanagern in Deutschland nur 11 Prozent, in Österreich sogar weniger als 1 Prozent (siehe Grafik).

Bei den Vorstandsvorsitzenden der DAX 30 hatten im Oktober 2013 sechs – und damit ein Fünftel – einen MBA-Abschluss: Martin Blessing (Commerzbank), Anshu Jain (Deutsche Bank), Ulf Schneider (Fresenius), Kasper Rorsted (Henkel) sowie Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe (beide SAP).

Weltweit haben 28 Prozent der 2013 neu auf den CEO-Posten gekommenen Manager einen MBA-Abschluss, in Westeuropa sind es 20 Prozent. Insgesamt ist der Anteil der MBAs unter den CEOs von 2003 bis 2013 um fast 50 Prozent (von 19 auf 28 Prozent) gestiegen. Man gehe davon aus, dass sich der Trend fortsetzt, erklärt Ken Favaro, Senior Partner bei Strategy&.

Umgekehrt ist der Trend beim Doktortitel, der zunehmend an Bedeutung verliert. Hier führt laut Strategy&-Studie Österreich unangefochten mit 50 Prozent, gefolgt von Deutschland mit 22 Prozent und der Schweiz mit 12 Prozent. Insgesamt haben damit 18 Prozent der CEOs im deutschsprachigen Raum einen Doktortitel, weltweit sind es dagegen nur 8 Prozent und in Westeuropa sogar nur 6 Prozent.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.