Beliebte MBA-Studienländer: Deutschland auf Platz 3

Von am 28. September 2020
Reichtstag Berlin Pixabay Jörn Heller

Die USA, Großbritannien und Kanada sind die beliebtesten Studienländer für internationale Wirtschaftsstudenten. Deutschland liegt auf Platz 6, beim MBA sogar auf Platz 3. Das zeigt eine Studie des Beratungsunternehmens CarringtonCrisp.

Trump`s Eskapaden und den Visa-Beschränklungen zum Trotz – die USA bleiben das beliebteste Studienland für internationale Wirtschaftsstudenten. 68 Prozent wollen in den USA studieren. Knapp dahinter liegt Großbritannien mit 67 Prozent, gefolgt von Kanada (48 Prozent), Singapore (40 Prozent) und Australien (40 Prozent). Deutschland liegt mit 39 Prozent auf Platz 6 und damit vor Spanien und der Schweiz.

Das zeigt die neue Studie Business of Branding des Beratungsunternehmens CarringtonCrisp in Kooperation mit der European Foundation for Management Development (EFMD). Befragt wurden 1.442 Studenten und Mitarbeiter an Business Schools mit 50 Nationalitäten.

Betrachtet man die präferierten Studienländer nach der Art des Abschlusses, dann steht Deutschland – zusammen mit der Schweiz – beim MBA mit 38,95 Prozent auf Platz drei nach den USA (66,32 Prozent) und Großbritannien (57,89 Prozent) und damit vor Singapur, Kanada, den Niederlanden und Australien.

Der wichtigste Faktor bei der Überlegung, im Ausland zu studieren, ist die Reputation einer individuellen Business School. Auf Platz 2 steht die Möglichkeit, nach dem Abschluss dort arbeiten zu können, gefolgt von den Kosten.

Unterstützen Sie MBA Journal mit einem Betrag Ihrer Wahl, wenn Sie weiter fundiert recherchierte News lesen wollen.
Spenden mit dem PayPal-Button

Zudem sollten die Teilnehmer anhand von zehn Statements ihre Wahrnehmung zu 15 Ländern als Studienland beschreiben. Bei der Aussage „hat eine starke und dynamische Wirtschaft“ liegt Deutschland auf 1. Auch bei den Chancen, nach dem Abschluss in dem Land arbeiten zu können, führt Deutschland mit 39 Prozent ebenso wie bei der Möglichkeit, einfach ein Studienvisum zu bekommen (64 Prozent). Zudem wird Deutschland als eines der günstigsten Studienländer unter den 15 abgefragten Ländern wahrgenommen und erreicht in punkto Kosten Platz 13 vor Indien und Spanien. Am meisten willkommen fühlen sich die potentiellen Studenten in den Niederlanden (54 Prozent), Großbritannien (48 Prozent) und Spanien (37 Prozent).

Was das Vorhandensein von qualitativ hochwertigen Business Schools angeht, hat Deutschland noch Nachholbedarf. Während nur 71 Prozent diese Frage für Deutschland bejahen, sind es in den USA 97 Prozent und in Großbritannien 94 Prozent. Einer der Gründe, warum die USA und Großbritannien bei potentiellen Studenten weiter so beliebt sind, sei die Wahrnehmung ihrer guten Universitäten und Business Schools, heißt es.

Die Studie zeige die Macht der Wahrnehmungen und wie sie die Wahl eines Studienlandes beeinflusst, auch wenn sie nicht unbedingt der Realität entspreche, erklärt Studienautor Andrew Crisp. Die Herausforderung für die Business Schools liege daher darin, die positiven Wahrnehmungen ihres Landes zu nutzen und die negativen Wahrnehmungen zu verändern.

Interessante Ergebnisse zeigt die Nutzung von Marketing-Aktivitäten und Medien bei der Entscheidungsfindung. Bei den Medien dominiert bei MBA-Studenten die Financial Times mit 64,21 Prozent, gefolgt vom Economist – trotz seiner mehr als fragwürdigen Rankings. Auf Platz 3 liegen das Wallstreet Journal und die MBA-Messen QS World MBA Tour mit jeweils 16,84 Prozent. Bei den digitalen Kanälen führt Google mit 46,32 Prozent auf Platz 1, gefolgt von der – überwiegend kostenpflichtigen – Seite FT.com mit 45,26 Prozent. An dritter Stelle liegt Linkedin mit 38,95 Prozent. 18,95 Prozent und damit fast ein Fünftel der MBA-Interessenten informieren sich über Youtube, 12,63 Prozent über Facebook und 7,37 Prozent über Instagram.

 

 

 

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.