AMBA-Report: Mehr, aber kleinere Programme

Von am 1. April 2019
AMBA IESE Business School

Business Schools bieten mehr, aber kleinere Programme für mehr Studenten an. Das zeigt ein neuer Bericht der britischen AMBA.

Die britische Association of MBAs (AMBA) hat einen neuen Report über die Zahl der Bewerbungen und Einschreibungen an den von ihr akkreditierten Schulen vorgelegt. Danach ist die Zahl der durchschnittlichen Einschreibungen von 2016 auf 2017 geringfügig von 185 auf 188 pro Schule gestiegen, gleichzeitig sind die Programme kleiner geworden. 2016 haben sich im Durchschnitt 61 Studenten pro Programm eingeschrieben, 2017 waren es nur 57. Grund dafür ist das größere Angebot an Studiengängen. So ist Zahl der Programme pro Schule im Schnitt um 14 Prozent von 2,9 auf 3,3 gestiegen. Dabei gibt es natürlich immer noch Business Schools mit mehreren hundert Studienanfängern pro Jahr in ihrem MBA-Programm.

Analysiert wurden die Daten von 230 Schulen und 751 Programmen in 52 Ländern im Jahr 2017. Das Gesamtvolumen der Bewerbungen bzw. Einschreibungen lag bei 118.378 bzw. 43.280.

Dabei gibt es regionale Unterschiede. So geben Schulen in Asien, im Mittleren Osten, in China und Hongkong, Ozeanien und Großbritannien meist zwischen fünf und elf Prozent mehr Bewerbungen an. Schulen in Afrika, Europa (ohne Großbritannien) und Lateinamerika verzeichnen dagegen zwischen sechs und 18 Prozent weniger Bewerbungen. Diese regionalen Unterschiede zeigten, dass die Nachfrage nach MBA-Programmen nicht in allen Teilen der Welt konsistent ist, heißt es in der Pressemeldung. Grund dafür seien Faktoren wie Geopolitik, Immigrationsgesetze und die Fluktuation der lokalen Wirtschaft.

Es sei ermutigend, dass die Zahl der Bewerbungen und Einschreibungen in den MBA-Programmen an den von der AMBA akkreditierten Schulen trotz des zunehmenden Wettbewerbs und dem Trend zu branchenspezifischen Programmen weitgehend stabil sind, erklärte Andrew Main Wilson, Chief Executive of AMBA.

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Zudem zeigt sich eine deutliche Tendenz zu flexibleren Programmen. Zwar finde der Großteil der Studiengänge mit 82 Prozent noch immer im Klassenzimmer statt. Allerdings sei der Anteil der Blended-Learning-Formate, also der Kombination von Online- und Präsenzphasen, von zehn Prozent in 2016 auf 16 Prozent in 2017 gestiegen. Auch modulare Programme mit kurzen Präsenzphasen haben von 17 auf 21 Prozent zugenommen. Gleichzeitig ist der Anteil der Vollzeitprogramme von 26 auf 20 Prozent gesunken.

Die AMBA ist neben der AACSB und EQUIS eine der drei wichtigsten internationalen Akkreditierungsagenturen. Im Gegensatz zu AACSB und EQUIS, die stets die gesamte Business School begutachten, nimmt die AMBA nur das Portfolio der MBA-Programme einer Schule unter die Lupe. Erfüllt ein Programm die Kriterien nicht, wird die Schule nicht akkreditiert. Im Oktober 2018 gab die Akkreditierungsorganisation bekannt, nicht mehr als insgesamt 300 Business Schools zu akkreditieren. Damals waren 259 Schulen in 75 Ländern akkreditiert. Wird die Grenze von 300 erreicht, sollen weniger gute Schulen aussortiert werden.

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.