Trump schreckt internationale Bewerber ab

Eine aktuelle GMAC-Befragung von MBA-Interessenten zeigt, das internationale Bewerber die USA als Studienland zunehmend meiden.
Die vierjährige zweite Amtszeit von Donald Trump ist noch lange nicht zu Ende. Aber die Daten, die der Graduate Management Admission Council (GMAC) in der ersten Hälfte seines ersten Jahres erhoben hat, zeigen, dass Trumps Rückkehr ins Weiße Haus einen messbar dämpfenden Effekt auf die Bereitschaft internationaler Studenten hat, sich an amerikanischen Business Schools zu bewerben, schreibt Poets&Quants.
So seien die USA zwar nach wie vor ein Top-Ziel, ihre Dominanz nehme aber ab. Westeuropa gewinne und mehr Studenten in Indien und Asien entschieden sich dafür, näher an ihrem Heimatland zu bleiben. Die Studie, die sich auf die Antworten von mehr als 4.900 Studieninteressierten aus 147 Ländern stützt und bei Poets&Quants in London vorgestellt wurde, zeigt, dass die Zahl der internationalen Bewerber, die eher in den USA zu studieren, nach der Amtseinführung stark zurückgegangen ist – und gleichzeitig die Zahl derer, die dies weniger wahrscheinlich finden, gestiegen ist. Die Studie wurde von Januar bis Juni 2025 durchgeführt.
Die Stimmung variiert je nach Region, aber der Trend ist eindeutig: Das politische Umfeld in den USA wird zu einem wichtigen Faktor bei der Entscheidung für ein Wirtschaftsstudium.
Die USA sind zwar nach wie vor führend in der Wirtschaftsausbildung, aber ihre Dominanz hat nachgelassen. Zwischen 2019 und 2024 sank die Präferenz für die USA bei Studieninteressierten von 41 auf 35 Prozent, während Westeuropa mit 35 Prozent gleichzieht. Diese Verschiebung spiegelt das wachsende globale Interesse an kürzeren, erschwinglicheren Programmen und weniger politischen Unwägbarkeiten wider.
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Im Jahr 2024 planten 53 Prozent der indischen Bewerber, sich für ein inländisches Programm zu bewerben – ein deutlicher Anstieg gegenüber 38 Prozent im Jahr 2019. Gleichzeitig sank der Anteil der internationalen Bewerbungen aus Indien auf 34 Prozent. Die steigende Qualität der indischen Einrichtungen und die Besorgnis über geopolitische Hindernisse sind die Gründe für diese Verschiebung.
Von Januar bis Juni 2025 war Westeuropa durchweg das beliebteste Studienziel für Bewerber aus dem Ausland. Die USA lagen knapp dahinter, während Zentral- und Südasien, Ostasien und Kanada noch weiter zurücklagen. Diese Trends zeigen die wachsende Attraktivität Europas in einem sich ändernden politischen Umfeld.
Das Bewerbungsverhalten zu Beginn des Jahres 2025 an westeuropäischen Schulen erreichte einen Höchststand von 71 Prozent, während die Bewerbungen an US-amerikanischen Schulen im gleichen Zeitraum von 63 auf 58 Prozent zurückgingen. Die Daten deuten auf ein wachsendes Zögern hin, sich bei amerikanischen Schulen zu bewerben.
Bereits während Trumps erster Amtszeit ging die Zahl der internationalen Hochschulabsolventen in den USA drastisch zurück und blieb unter dem Höchststand vor der Pandemie.
Vor der Wahl 2024 sagte mehr als die Hälfte der internationalen Kandidaten, dass sie sich aufgrund des Ergebnisses eher für US-Programme bewerben würden. Doch nach der Amtseinführung nahm diese Begeisterung stark ab, und ein wachsender Anteil gab an, dass sie sich nun weniger wahrscheinlich bewerben würden. Der Abkühlungseffekt nach der Wahl ist eindeutig.
Zwischen Mai 2024 und Juni 2025 sank der Anteil der internationalen Bewerber, die es für „wesentlich wahrscheinlicher“ hielten, in den USA zu studieren, stetig. Der Anteil derjenigen, die es für weniger wahrscheinlich hielten, stieg dagegen allmählich an, insbesondere nach Trumps Amtsantritt.
Nach den Wahlen wuchs die Skepsis gegenüber US-Studienmöglichkeiten in allen Regionen. Die Kandidaten in Asien, Lateinamerika und Osteuropa waren besonders entmutigt, während die Kandidaten in den USA und Westeuropa eher neutral oder positiv eingestellt waren.
Eine MBA-TOEFL und der GMAT absolviert und Essays geschrieben werden. Alle Unterlagen(...)</div>" href="https://www.mba-journal.de/MBA-glossar/bewerbung" target="_blank" data-gt-translate-attributes='[{"attribute":"data-cmtooltip", "format":"html"}]' tabindex='0' role='link'>Bewerbung ist eine langfristige Sache, die oft ein Jahr vor Studienbeginn startet. Die Folgen von Trumps Politik sind daher noch nicht absehbar.