Stanford: 150 Millionen Dollar gegen die Armut

Von am 17. November 2011

Das neu gegründete Stanford Institute for Innovation in Developing Economies an der Graduate School of Business soll künftig Wege finden, wie sich dank unternehmerischer Ideen die Armut in Entwicklungsländern bekämpfen lässt. Möglich wurde seine Einrichtung durch die Spende eines Alumni in Höhe von 150 Millionen Dollar.

Das Geld kommt von Robert King, einem Alumnus der Business School, und seiner Frau Dorothy und ist eine der höchsten Spenden, die die berühmte Universität bisher erhalten hat. Das Interesse des Ehepaars an Entwicklungsländern entstand, als einige internationale Studenten bei ihnen wohnten. Einer davon war ein chinesischer Student, der wiederum den Gründer der chinesischen Suchmaschine Baidu kannte, die schließlich mit dem Startkapital von Kings Investmentfirma Peninsular Capital gegründet wurde und heute mehr als 10.000 Mitarbeiter in China beschäftigt.

Schwerpunkt des neuen Instituts – genannt SEED – soll jedoch nicht die Bereitstellung von Startkapital oder Mikrokrediten sein, sondern der Ausbau von Unternehmen. Dazu werde das Institut mit Non-Profit- und Nicht-Regierungs-Organisationen sowie Unternehmern kooperieren. Auch MBA-Studenten sollen zwischen dem ersten und zweiten Studienjahr an diesen Projekten mitarbeiten. Zudem soll die Forschung und Lehre zu dem Thema ausgebaut werden und das Institut soll die Kursteilnahme für Unternehmer aus Entwicklungsländern finanzieren.

Eine der Besonderheiten der neuen Initiative ist ihr multidisziplinärer Ansatz. So ist das Institut zwar an der Business School angesiedelt, es können sich aber auch andere Fakultäten wie Ingenieurwesen, Gesundheitsversorgung oder öffentliche Politik engagieren. Stanford gilt als Vorreiter bei der interdisziplinären Lehre. So absolviert jeder sechste MBA-Student ein Doppelstudium und bekommt zum Beispiel einen Ingenieur- und einen Wirtschaftsabschluss.

www.gsb.stanford.edu/seed

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.