FT-Ranking: China führt beim Executive MBA

Von am 16. Oktober 2023
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Im FT-Ranking zu den weltweit besten Executive MBAs führen zwei Programme mit chinesischer Beteilung. Auf Platz 3 liegt die französische ESCP, die auch in Deutschland einen Campus hat.

Im neuen Ranking der Financial Times zu Executive MBAs liegen die Kellogg-HKUST in Hongkong und die CEIBS in Shanghai auf den ersten beiden Plätzen. Der Tsinghua-INSEAD Executive MBA, 2022 auf Platz 3 ist nicht mehr dabei – ebenso wenig wie INSEAD allein. Offenbar hat die Schule nicht mehr an dem diesjährigen FT-Ranking teilgenommen. Auf Platz 3 liegt die ECSP Business School mit Standorten in Frankreich, Italien, Polen, Spanien und Berlin als beste europäische Schule. Sie hat sich um zwei Plätze verbessert.

Platz 4 geht an den TRIUM Executive MBA von der HEC Paris, der London School of Economics in London und der Stern School an der New York University, der sich um zwei Plätze verbessert. Die Oxford Saïd Business School erreicht Platz 5. Im vergangenen Jahr lag sie noch auf Platz 15.

Die spanische IE Business School kommt mit ihrem Global EMBA auf Platz 6 und verbessert sich damit um sechs Plätze (Vorjahr Platz 12). Die HEC Paris mit ihrem Programm in Paris und Doha in Qatar, 2021 noch auf Platz 1 und 2022 auf Platz 4, landet auf Platz 7. Es folgt die chinesische School of Management an der Fudan University. Einen Sprung nach vorn von Platz 19 auf Platz 9 machte die London Business School, während die spanische IESE Business School ihren zehnten Platz behält. Beste US-Schule im FT-Ranking ist die Yale School of Management ebenfalls auf Platz 10, die sich um vier Plätze verbessert.

Das IMD gewinnt 13 Plätze und landet auf Platz 14. Der ESSEC/Mannheim Executive MBA kommt auf Platz 15 (Vorjahr Platz 27). Der Kellogg/WHU Executive MBA sinkt von Platz 16 auf Platz 26. Die ESMT verbessert sich von Platz 43 auf Platz 38. Die Mannheim Business School landet auf Platz 47, nachdem sie im vergangenen Jahr noch auf Platz 74 lag. Ein Sprung von 27 Plätzen. Auch die Frankfurt School gewinnt und steigt von Platz von 62 auf Platz 53.

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Auffallend ist das relativ schlechte Abschneiden der amerikanischen Topschulen im FT-Ranking. Die Chicago Booth School of Business erreicht Platz 17 (Vorjahr Platz 8). Und die Wharton School mit dem teuersten Executive MBA (223.500 Dollar) kommt auf Platz 18 (Vorjahr Platz 22). Die Kellogg School of Management liegt auf Platz 27 (Vorjahr 23).

Das Gehalt und die Gehaltssteigerung machen 33 Prozent des FT-Rankings aus. Im Vorjahr waren es noch 40 Prozent. Das höchste Gehalt haben die Absolventen des Executive MBA von Kellogg-HKUST mit 652.326 Dollar (Vorjahr 548.197 Dollar). Auch die CEIBS kommt auf 529.822 Dollar (Vorjahr 519.785 Dollar). Das entspricht jedoch nicht dem Realwert. China profitiert – wie üblich – von den Verzerrungen durch die Bewertungskriterien. Ein Grund ist die Umrechnung des Gehalts bzw. die Gehaltssteigerung entsprechend der Kaufkraftparität (Purchasing Power Parity, PPP), von der Schulen aus China und den Schwellenländern regelmäßig aufgrund der höheren Kaufkraft des Dollars profitieren. Dagegen verdienen die Absolventen der Wharton School nur 295.344 Dollar. Den größten Gehaltszuwachs auf ein Durchschnittsgehalt von 277.367 Dollar hat die chinesische HKU Business School, gefolgt von der ECSP Business School mit 324.261 Doller.

Bei der Forschung führt die University of Chicago, gefolgt von der Wharton School. Bei dem Kriterium ESG (Environmental, Social and Governance) erreicht die IE Business School Platz 1. Die französische ESCP Business School belegt den zweiten Platz für den Umfang, in dem sie Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen in die Kernkurse aufgenommen wurden. Bei der CO2-Bilanz –  einer Bewertung eines Kohlenstoff-Audits und eines Netto-Null-Emissionsziels – für die gesamte Schule oder die ihr angeschlossene Universität. steht die IE Business School an zweiter Stelle. Platz 1 geht an die SDA Bocconi School of Management.

Die IE Business School in Spanien und die Koç University Graduate School of Business in der Türkei waren die einzigen beiden EMBA-Anbieter mit einer gleichmäßigen Verteilung von männlichen und weiblichen Vollzeitlehrkräften, wobei Frauen im Durchschnitt ein Drittel des Lehrpersonals der 100 bewerteten Programme stellten. Der Frauenanteil unter den Studierenden lag im Durchschnitt bei 35 Prozent, wobei nur an der CEIBS und der Yale School of Management die Parität erreicht wurde. Das IMD in Lausanne hatte mit 98 Prozent den höchsten Anteil an Lehrkräften mit ausländischer Staatsbürgerschaft.

Der Anteil der Arbeitgeber, die sich an den Kosten für ein Executive-MBA-Studium beteiligen, ist auf etwas mehr als die Hälfte gesunken. Executive MBAs, die sich an Führungskräften wenden, gelten traditionell als Mittel, um die Fähigkeiten von Managern zu stärken und ihre Bindung an das Unternehmen zu fördern. Doch der Anteil der Alumni, die angaben, finanzielle Unterstützung von ihrem Arbeitgeber erhalten zu haben, ist in den letzten Jahren stetig gesunken. Seit 2016 ist der Anteil der Absolventen, die volle Unterstützung erhalten, von 29 Prozent auf 23 Prozent im Jahr 2023 gesunken, der Anteil derjenigen, die teilweise unterstützt wurden, von 34 Prozent auf 29 Prozent. Der Anteil derjenigen, die überhaupt keine Unterstützung erhielten, ist dagegen von 38 Prozent auf 48 Prozent gestiegen.

An dem FT-Ranking haben 125 Schulen teilgenommen, inklusive 13 Joint-Programme von mehreren Schulen. Vier neue Schulen sind dabei. Die Daten für die Rangliste werden anhand von zwei Online-Umfragen erhoben. Die erste wird von den teilnehmenden Schulen ausgefüllt, die zweite von den Absolventen, die im Jahr 2020 ein Studium abgeschlossen haben. Normalerweise müssen mindestens 20 Prozent der Absolventen einer Schule an der FT-Umfrage teilnehmen, damit eine Schule für das Ranking in Frage kommt, wobei mindestens 20 Antworten vorliegen müssen. Aufgrund der Corona-Pandemie berücksichtigte die FT Schulen mit einer geringeren Rücklaufquote. 3.814 Alumni füllten die Umfrage aus, was einer Rücklaufquote von rund 40 Prozent entspricht.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.