EBS will Alumni zu Eigentümern machen
Gute Nachrichten über die EBS sind rar. Da prescht die Privatuni auch mit ungelegten Eiern hervor. Bereits am 27.Oktober hatte die EBS verkündet, dass sie Ehemalige zu Eigentümern machen wolle. Gestern hat der Stiftungsvorstand über eine mögliche Kapitalbeteiligung von einigen Alumni unter Federführung von Peter E. Rasenberger diskutiert. Auch das ist wieder eine Pressemeldung wert, obwohl noch nichts entschieden ist.
Die Diskussion sei intensiv gewesen, sagt Peter E. Rasenberger (EBS-Abschlussjahrgang ´93). Nun habe der Vorstand der Stiftung zur Förderung der European Business School (EBS), die Trägerin der EBS Universität für Wirtschaft und Recht und bisher alleinige Gesellschafterin der EBS ist, das Angebot vorliegen und müsse sich überlegen, wie die Zukunft der EBS gestaltet werden soll. Es werde wohl bis Ende des Monats dauern, bis erste konkrete Ergebnisse vorlegen.
Dabei geht es um eine Beteiligung an der EBS gGmbH, die bisher im alleinigen Eigentum der Stiftung ist. „Das wird zu einer signifikanten und nachhaltigen Unterstützung der EBS führen“, schreibt der Vizepräsident der EBS, Professor Rolf Times. Hierdurch werde auch das Eigenkapital nachhaltig ausgebaut, um weitere strategische Projekte realisieren zu können.
„Die EBS ist eine außergewöhnliche Hochschule mit außergewöhnlichen Qualitäten. Wir Ehemalige verdanken der EBS sehr viel. Deshalb stellen wir uns voll und ganz hinter die EBS mit diesem Schritt“, sagt Rasenberger, der in- und ausländische Aufsichtsratsmandate hat und Unternehmen bei Kapitaltransaktionen berät. Laut seiner Website ist der 41jährige auch Gastdozent am Lehrstuhl für Gründungsmanagement und Entrepreneurship an der EBS.
Unterstützt werde er von einigen Alumni, die „auch das Vermögen dafür haben“, aber noch nicht genannt werden wollen, so Rasenberger. Erst wenn der Stiftungsvorstand seine Position festgelegt habe, werde man auch die anderen Ehemaligen informieren und treffen. Er sei sich klar darüber, dass gerade angesichts der Skandale der letzten Monate eine ausführliche Information der Öffentlichkeit wichtig sei. Sein Ziel sei es, die finanzielle Unabhängigkeit der EBS sicherzustellen, so Rasenberger.
Die EBS kommt seit Monaten nicht mehr aus den negativen Schlagzeilen. Im April wurde Haftbefehl gegen ehemaligen CEO und Präsidenten, Christopher Jahns, wegen Vorwurfs der Untreue erlassen. Der Haftbefehl wurde zwar außer Vollzug gestellt, besteht aber weiter. Jahns beteuert dagegen seine Unschuld und behauptet, die Untreue-Vorwürfe basierten auf einer Intrige gegen ihn. Allerdings hatte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufgrund einer Strafanzeige gegen die angeblichen Intriganten vor kurzem endgültig eingestellt. Zu den Gründen äußert sich Oberstaatsanwalt Hartmut Ferse nicht, betonte aber: „Es besteht auch weiterhin keine Veranlassung, die Aufhebung des Haftbefehls zu beantragen.“