Insgesamt nahmen 139 Programme und damit mehr als je zuvor an dem Ranking teil, darunter 16 Joint-Programme von mehreren Schulen. Neun Schulen machten das erste Mal mit. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine Akkreditierung der AACSB oder von EQUIS. Die EMBA-Klasse muss das Programme gemeinsam als Kohorte durchlaufen und mindestens 30 Teilnehmer haben. Executive MBA Programme richten sich an Führungskräfte mit langjähriger Berufserfahrung.
FT-Ranking zu Executive MBA: Erfolgsrezept China
Sechs der zehn Spitzenplätze im neuen Ranking der Financial Times zu Executive MBAs belegen Programme aus China oder gemeinsame Programme mit einer chinesischen Business School. Bestes deutsches Programm ist der Kellogg-WHU Executive MBA auf Platz 28.
Das neue Ranking der Financial Times zu den weltweit hundert besten Executive MBAs stellt die Aussagekraft der Rangliste erneut infrage. Auf Platz 1 landet wie im Vorjahr die amerikanische Kellogg School of Management mit ihrem gemeinsamen Programm mit der Hong Kong University of Science and Technology (HKUST). Es ist bereits das neunte Mal in zwölf Jahren, dass der Kellogg/HKUST EMBA im FT-Ranking auf Platz 1 steht.
Auf Platz 2 liegt der Trium Global Executive MBA, den die HEC Paris, die London School of Economics und die Stern School of Business an der New York University gemeinsam anbieten (im Vorjahr Platz 5).
Platz 3 belegt das TIEMBA-Programm der Pekinger Tsinghua University zusammen mit INSEAD (Vorjahr ebenfalls Platz 3). Der Executive MBA von INSEAD kommt dagegen nur auf Platz 13 (Vorjahr Platz 8).
Der EMBA – Global Asia, den die Columbia Business School mit der University of Hong Kong und der London Business School (LBS) anbietet, erreicht Rang 4 (Vorjahr Platz 2).
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Die CEIBS landet mit ihrem CEIBS Global MBA Platz 5 und verbessert sich damit um erstaunliche neun Plätze.
Auch Platz 6 geht an China und zwar an den Washington-Fudan EMBA der Olin School of Business an der Washington University. Ebenfalls auf Platz 6 landet die HEC Paris als erste Schule ohne Partnerschule und China-Beteiligung.
Platz 8 hat die Jiao Tong University in Shanghai (Vorjahr Platz 6). Es folgen die spanische IESE Business School und auf Platz 10 das MIT als beste US-Schule ohne China-Beteiligung. Auf Platz 11 liegt die ESCP Europe, die auch einen Standort in Berlin hat.
Entscheidend für das Abschneiden dürfte erneut das Gehalt sein. Denn beim FT-Ranking zählt vor allem das Gehalt bzw die Gehaltssteigerung, die entsprechend der Kaufkraftparität (Purchasing Power Parity, PPP) umgerechnet werden. Da die Kaufkraft des Dollars in China und Schwellenländern aber bei einem Vielfachen der Kaufkraft des Dollars in Europa liegt, kommt es zu abstrusen Verzerrungen, von denen vor allem Schulen in China profitieren.
Das zeigt ein Blick auf die Gehälter. So liegt das (angepasste, nicht das reale) Gehalt beim Kellogg/HKUST bei stolzen 507.492 Dollar (im Vorjahr waren es erst 478.379 Dollar) und damit erheblich über dem der anderen Programme. Zum Vergleich: Absolventen am INSEAD verdienen 279.101 Dollar (und damit etwas weniger als im Vorjahr mit 281.892 Dollar). An der London Business School (Platz 14) sind es sogar nur 243.350 Dollar und an der Wharton School (Platz 20) nur 246.587 Dollar.
Erstaunlich ist das schlechte Abschneiden der US-Schulen ohne China-Beteiligung. Mit dem MIT und Wharton befinden sich nur zwei US-Schulen ohne Partnerschule unter den Top 20.
Um jeweils 20 Plätze verbessert haben sich die kanadische Rotman School of Management an der University of Toronto (Platz 47), die französische Schule EMLyon (Platz 63) und das Gordon Institute of Business Science an der University of Pretoria in Südafrika (Platz 67).
Bestes deutsches Programm ist der Kellogg-WHU Executive MBA auf Platz 28 (Vorjahr Platz 23). Die ESMT erreicht Platz 39 (Vorjahr Platz 31). Der ESSEC-Mannheim Executive MBA hält sich auf Platz 47. Der Mannheim-Tongji Executive MBA gemeinsam mit der chinesischen Tongji University verliert sechs Plätze und landet auf Platz 52. Auch hier zeigt sich der China-Vorteil. So verdienen die Absolventen des ESSEC-Mannheim Programms 161.349 Dollar. Beim Mannheim-Tongji Executive MBA sind es 197.454 Dollar. Die Frankfurt School (Platz 93) büßt einen Platz ein.
Die WU Wien Executive Academy mit ihrem gemeinsamen Programm mit der amerikanischen Carlson School of Management gewinnt 13 Plätze und landet auf Platz 45. Die Universität St. Gallen verliert zehn Plätze und kommt auf Rang 55. Die Universität Zürich ist nicht mehr dabei.
Vier Schulen schaffen den Neueinstieg ins Ranking. Die HEC Paris erreicht dabei gleich Platz 6. Die Hult International Business School kommt auf Platz 73. Die Universidad de los Andes aus Kolumbien schafft Platz 95, die kanadische University of Ottawa Platz 99.
Bei den einzelnen Kriterien schneiden folgende Schulen am besten ab: Bei der Gehaltsteigerung die Jiao Tong University in Shanghai mit einer Steigerung von 118 Prozent, beim Karrierefortschritt die ESCP Europe und bei den erreichten Zielen der EMBA – Global Asia der Columbia Business School mit der University of Hong Kong und der London Business School (LBS). Beim Anteil der internationalen Studenten führen die IE Business School (Platz 12) und die Incae Business School in Costa Rica und Nicaragua (Platz 49) mit je 90 Prozent, wobei die Studenten bei letzterer vor allem aus Lateinamerika kommen.
Den höchsten Anteil an weiblichen Fakultätsmitgliedern (53 Prozent) hat die Koç University Graduate School of Business in der Türkei. Der Durchschnitt liegt bei 29 Prozent.
Neu eingeführt wurde das Kriterium Corporate Social Responsibility (CSR), das auf der Zahl der Kurse zu ethischen, sozialen und umweltbezogenen Theman basiert und insgesamt drei Prozent der Gesamtbewertung ausmacht. Hier liegt die zum erzkatholischen Laienorden Opus Dei gehörende IESE Business School in Barcelona auf Platz 1, gefolgt vom IMD in Lausanne und der Universität St. Gallen.