Viertes PIR-Rating misst positiven Einfluss

Von am 5. Juli 2023
PIR-Rating Pixabay Tuminsu

Im Juni wurde das vierte „Positive Impact Rating 2023“ (PIR) auf dem UN PRME Global Forum vorgestellt. Die höchste Stufe erreichen sieben Business Schools, sechs aus Asien und eine aus Südamerika.

Zum vierten Mal haben Studierende weltweit ihre Business Schools danach bewertet, wie sie deren positiven Einfluss auf die Welt wahrnehmen. Das Positive Impact Rating (PIR) ist eine Bewertung, die von Studierenden und für Studierende durchgeführt wird. Dabei geht der positive Einfluss von Business Schools über ihren Beitrag zur Wirtschaft hinaus.

Am PIR 2023 nahmen 71 Schulen auf allen fünf Kontinenten und 25 Ländern teil. Im vergangenen Jahr waren es erst 45 Schulen. Die Zahl der Studierende stieg signifikant von 8.141 auf 12.836. Ein Zuwachs von 58 Prozent. 69 der 71 Schulen erfüllten die Voraussetzungen, um in den Report aufgenommen zu werden.

Wie auch bei den vorherigen PIR Rating werden die Business Schools in fünf Gruppen eingeteilt und alphabetisch aufgeführt. Auf Level 5 (Pioneering Schools), der höchsten Stufe, sind sieben Schulen mit einem durchschnittlichen Wert von 9.2. Sechs kommen aus Asien und eine aus Südamerika. Fünf sind aus Indien: das Goa Institute of Management, das IIM Bangalore, das S. P. Jain Institute of Management & Research, die Woxsen University School of Business und die XLRI Xavier School of Management. Zwei Schulen, die HKUST Business School in Hongkong und das Centrum Pucp in Peru, haben den Sprung von Level 4 im letzten Jahr geschafft.

Level 4 (Transforming Schools) umfasst 39 Business Schools mit einem durchschnittlichen Wert von 7.8. Die europäischen Schulen dominieren mit 21 Business Schools, gefolgt von Nordamerika mit zehn Schulen, drei Schulen aus Afrika und zwei aus Zentralamerika und Asien und einer Schule aus Australien.

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Level 3 (Progressing Schools) hat 23 Schulen mit einem Durchschnittswert von 6.8. Gelistet werden 18 Schulen von Europa, drei aus Nordamerika und zwei aus Asien. Die HHL Leipzig Graduate School of Management schaffte es als einzige deutsche Schule im gesamten PIR Rating auf Level 3.

Auffallend ist, dass die Top-Schulen der üblichen Rankings in der Regel nicht in der PIR-Bewertung auftauchen. „Eine der vielversprechendsten Erkenntnisse des PIR ist, dass die Schulen in den Entwicklungsländern deutlich besser abschneiden als die Schulen in den Industrieländern“, sagt Urs Jäger, Professor an der INCAE Business School in Costa Rica und Mitglied des PIR-Beirats. Das könne die Diskussion über Business Schools im globalen Süden und ihren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung stärken.

Das PIR-Rating basiert auf 20 Fragen in sieben relevanten Kategorien: Leitung und Kultur der der Schule; Studienprogramme, Lernmethoden und Studentenunterstützung; die Institution als Vorbild und ihr öffentliches Engagement. Die PIR-Gesamtpunktzahl der Business School wird verwendet, um die Schulen auf fünf Ebenen zu positionieren. Die verschiedenen Stufen beziehen sich auf den Grad der Leistung bei der Entwicklung der sozialen Auswirkungen. Business Schools, die unter der Stufe 3 eingestuft wurden, werden in der Bewertung nicht berücksichtigt.

Das Positive Impact Rating sucht und stärkt die Stimme der Studierenden als wichtige Stakeholder von Business Schools der nächsten Generation, die den Zustand der Welt erben wird, den wir zurücklassen. Die Studierenden hätten eine enorme Fülle von konstruktiven Kommentaren dazu, wie ihre Schulen ihren positiven Einfluss verstärken können, heißt es. Sie seien sehr klar, was ihre Schulen tun sollen, um ihre Vorbildfunktion nicht länger zu ignorieren und das Greenwashing, die unethischen Partnerschaften und die einseitige Gewinnorientierung aufzugeben.

Besonders wichtig ist, dass EQUIS und AACSB, die beiden führenden internationalen Akkreditierungssysteme für Business Schools, vor kurzem gesellschaftliche Auswirkungen auf die Gesellschaft und Nachhaltigkeit in ihre jeweiligen Anforderungen für die Akkreditierung von Wirtschaftshochschulen aufgenommen haben. EQUIS fordert, dass die Schulen ein klares Verständnis ihrer Rolle als „global verantwortliche Organisation“ haben sollten, dass sich diese in den Zielen, der Strategie und den Aktivitäten der Schule widerspiegeln soll. Die AACSB formuliert ihre Vision, dass „die Wirtschaftsausbildung eine Kraft für das Gute in der Gesellschaft ist“ und dass von allen akkreditierten Schulen erwartet wird, dass sie „einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten“.

Die Datenerhebung wurde von Studentenvereinigungen organisiert, die die Umfragen auf dem Campus verteilten. PIR wurde von Experten der Wirtschaftshochschulen zusammen mit globalen Nichtregierungsorganisationen – WWF, Oxfam und UN Global Compact – entwickelt. Die internationalen Studentenvereinigungen oikos, AIESEC, Net Impact, SOS UK und, Morgen NL sind Partner von PIR. Es arbeitet zusammen mit dem Global Business School Network (GBSN), den Principles for Responsible Management Education (PRME) und wird unterstützt von VIVA Idea (Costa Rica) und dem Institute for Business Sustainability Foundation (Schweiz).

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.