USA: Mehr Studierende aus Indien

Von am 14. Dezember 2023
Indien pixabay donvikro

Die Zahl der Studierenden an amerikanischen Business Schools aus Indien steigt, die aus China sinkt. Newcomer ist Westafrika.

Nach Jahren des Rückgangs steigen die Immatrikulationszahlen in den USA wieder an, obwohl die Zahl der Studienanfänger seit der Corona-Pandemie insgesamt immer noch rückläufig ist. Aber die USA sind nach wie vor das bevorzugte Ziel einer großen und wachsenden Zahl junger Menschen auf der ganzen Welt, die hoffen, auf der sozioökonomischen Leiter aufzusteigen.

Die Daten des US-Außenministeriums zeigen, dass die US-Hochschulen in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 über 372.000 F-1-Studentenvisa ausgestellt haben, verglichen mit 335.000 im gleichen Zeitraum des Jahres 2022. Das ist ein Wachstum von elf Prozent. Weil es immer weniger amerikanische Studierende im späten Teenager- und den Zwanzigerjahren gibt, die ein Studium aufnehmen können, ist viel Platz für internationalen Studenten.

Allerdings ändert sich die Zusammensetzung der Studenten rapide, weg von traditionellen Quellen wie China und hin zu Schwellenländern wie Westafrika. Im Jahr 2022 war die Zahl der chinesischen Studenten in den USA nur noch halb so hoch wie vor Corona. Obwohl sie in den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 gestiegen ist, liegt sie immer noch deutlich unter dem Höchststand von 2019.

Studierende aus Indien sind dagegen nach wie vor die dominierende internationale Bevölkerungsgruppe, die 2023 wie schon 2022 erstmals alle Länder anführt. In der ersten Hälfte dieses Jahres ist die Zahl der indischen Studenten in den USA um weitere 15 Prozent gestiegen.

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Zudem sind die Universitäten bestrebt, ihre Studierenden zu diversifizieren und sich nicht zu sehr auf ein Land zu verlassen. Sie haben während Corona gelernt, virtuell zu rekrutieren und können so auch Studierende in kleineren Städten erreichen.

Eine Analyse der jährlichen Rangliste der besten Business Schools von U.S. News & World Report zeigt, dass der durchschnittliche Anteil indischer Studierender an 36 der 40 besten Schulen, für die Daten verfügbar waren, im Jahr 2023 bei 33,7 Prozent lag. Der Anteil der Chinesen war bei 13,9 Prozent.

27 von 36 Schulen meldeten 20 Prozent oder mehr Studierende aus Indien. Und ein Dutzend Schulen meldeten 40 Prozent oder mehr, gegenüber neun Schulen im Jahr 2022. Die Foster School of Business an der University of  Washington und die Carey School of Business an der Arizona State University lagen mit jeweils 66 Prozent Indern an der Spitze aller bewerteten Business Schools. Zum Vergleich: Foster und Carey haben 13 bzw. 11 Prozent chinesische Studierende. Acht Schulen meldeten mehr als 20 Prozent chinesische Studierende, gegenüber fünf Schulen im letzten Jahr. Nur zwei hatten mehr als 40 Prozent und vier Schulen meldeten mehr chinesische als indische Studierende. Warum weniger Chinesen in den USA studieren, könnte an den politischen Spannung zwischen den USA und China liegen und der restrikteren Ausgabe von Studenten-Visa in China.

Newcomer ist Westafrika. Im Vergleich zu 2022 sind die Zahlen der Studierenden um 16 Prozent gestiegen ist, angeführt von Nigeria (22 Prozent) und Ghana (57 Prozent). Auf diese beiden Länder entfällt fast der gesamte Zuwachs an afrikanischen Studierenden. An drei Schulen machen nigerianische Studenten zwischen 10 und 31 Prozent der Studierenden aller Programme aus, während sie an einem halben Dutzend anderer Business Schools im hohen einstelligen Bereich liegen. Allerdings ist die Genehmigungsquote für F-1-Studentenvisa für Studierende aus Afrika im Vergleich zum Rest der Welt deutlich niedriger.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.