Studie: Präsenzunterricht wieder bevorzugt

Von am 16. Juli 2023
Studie ESMT

Fast die Hälfte der Master-Studierenden bevorzugt ein Präsenzstudium, zeigt eine Studie. Und Selbstvertrauen ist die wichtigste Fähigkeit, die sie im Studium lernen möchten.

In der neuen Studie „Tomorrow’s Masters“ von CarringtonCrisp in Zusammenarbeit mit EFMD präferiert fast die Hälfte (47 Prozent) ein Vollzeit-Studium auf dem Campus. 24 Prozent der Befragten gaben an, ein Teilzeit-Studium auf dem Campus zu bevorzugen. Letztes Jahr stimmten noch fast 60 Prozent der Aussage zu: „Ich würde eher in Betracht ziehen, meinen Master ganz oder größtenteils online zu absolvieren“, während es dieses Jahr nur 52 Prozent sind. Gesunken ist das Interesse an einem Online-Studium. Waren es 2022 noch 38 Prozent, die ein Blended- oder reines Online-Studium bevorzugten, so sank der Anteil auf 15 Prozent bzw. 14 Prozent.

Die Studie zeigt auch die Nachfrage nach flexiblen Lernformen. 30 Prozent der Befragten waren sehr an einem Master interessiert, der über einen Zeitraum von zehn Jahren die Möglichkeit bietet, zu geringen Kosten weiter zu studieren. Die Studierenden sind auch bereit, Alternativen zu Master-Studiengängen zu prüfen. 29 Prozent halten ein kurzes Online-Studium bei einem Anbieter wie LinkedIn Learning für sehr interessant, und 26 Prozent sind der Meinung, dass Mikromaster (kurze Qualifikationen) je nach Bedarf anstelle eines traditionellen Vollzeit-Masters in Frage kommen

Von ihrem Studium erhoffen sich die Studierenden vor allem die Entwicklung von Selbstvertrauen, zeigt die weltweite Studie. Fast ein Drittel der Befragten (31 Prozent) hält Selbstvertrauen für die wichtigste Fähigkeit, die sie während ihres Studiums entwickeln sollten. Im Vergleich dazu waren es in der Vorjahresstudie 25 Prozent. Auch Führungsqualitäten (30 Prozent), Kommunikation (28 Prozent) und kritisches Denken (24 Prozent) sind nach wie vor wichtige Fähigkeiten.

„Das veränderte Vertrauen der Studierenden und die erneute Vorliebe für das Lernen auf dem Campus sind zwei wichtige Trends nach der Pandemie“, sagt der Autor der Studie Andrew Crisp. „Die Studierenden erwarten von den Business Schools, dass sie ihnen helfen, sich gezielt auf die Arbeitswelt vorzubereiten, und sehnen sich nach der persönlicheren Lernerfahrung, die ein Präsenzsstudium mit sich bringt.“

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Die Studie untersuchte auch die Faktoren, die die Entscheidungen der Studierenden bei der Wahl eines Master-Studiengangs beeinflussen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis steht bei den Befragten an erster Stelle (32 Prozent), dicht gefolgt von der Qualität der Lehre (31 Prozent), einer guten Beschäftigungsbilanz (24 Prozent) und dem akademischen Ruf (21 Prozent).

Im Zusammenhang mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis gaben nur 21 Prozent der Befragten an, dass sie ihre Master-Gebühren in vollem Umfang ohne externe Unterstützung bezahlen können. Fast ein Drittel (32 Prozent) erwartet, dass sie sich um finanzielle Unterstützung durch ihre Familie bemühen werden, während 28 Prozent planen, Darlehen zu beantragen und 27 Prozent auf Stipendien angewiesen sind, um ihr Studium zu finanzieren.

Die Studie wurde im März 2023 durchgeführt. Insgesamt nahmen 1.755 Personen an der Umfrage teil (47 Prozent Männer und 51 Prozent Frauen). Die Befragten stammten aus über 26 Ländern. Die größten Gruppen kamen aus China, Frankreich, Deutschland, Indien, dem Vereinigten Königreich und den USA, die jeweils mehr als fünf Prozent der Stichprobe stellten. Fast die Hälfte (48 Prozent) der Befragten wird in den nächsten fünf Jahren einen Master-Abschluss anstreben, 30 Prozent beabsichtigen, dies in den nächsten zwei Jahren zu tun. Die Befragten sind zwischen 21 und 40 Jahre alt, wobei die größte Gruppe zwischen 22 und 25 Jahre alt ist (51 Prozent

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.