Kosten für MBA: In den USA astronomisch 

Von am 7. August 2023
Kosten Wharton School

Wer einen MBA an einer der Topschulen in den USA machen will, muss dafür mehr als 200.000 Dollar hinblättern. In Europa ist es erheblich günstiger – auch wenn Poets&Quants sich verrechnet.

Laut dem MBA-Portal Poets&Quants kommen bei 19 von 27 Schulen Studiengebühren und Lebenshaltungskosten über zwei Jahre 200.000 Dollar oder mehr zusammen. Im vergangenen Jahr war das nur bei 15 Schulen der Fall. Vier weitere Schulen befinden sich derzeit an der Schwelle und liegen bei 196.000 Dollar oder mehr.

Hauptgrund für die steigenden Kosten sind die Studiengebühren. Die Zahl der amerikanischen Business Schools mit Studiengebühren über 80.000 Dollar ist in diesem Jahr von vier auf sieben gestiegen, während die Zahl der Schulen mit Studiengebühren über 75.000 Dollar bei 13 lag. Am teuersten ist die Wharton School an der University of Pennsylvania mit Kosten von 87.370 Dollar pro Jahr. Die Studiengebühren sind seit 2019 um mehr als 17 Prozent gestiegen. Bei den 25 führenden MBA-Programmen in den USA beträgt die Steigerung durchschnittlich 9,5 Prozent. US-Programme dauern in der Regel zwei Jahre.

Ein anderes Bild zeichnet sich in Europa. Hier sind die MBA-Programme meist kürzer.

Am INSEAD mit seinem zehnmonatige MBA-Programm betragen die Studiengebühren für den Studienbeginn im August 97.000 Euro (108.560 Dollar*). Die Lebenshaltungskosten am Campus in Frankreich schätzt die Schule auf 25.310 Euro (ohne Auto), was laut Poets&Quants knapp über 28.000 Dollar* entspricht, und am Campus in Singapur auf 32.250 Euro (etwa 36.000 Dollar*). Das macht insgesamt 136.560 Dollar. Wie Poets&Quants auf Gesamtkosten von 195.500 Euro, also etwa 219.000 Dollar* kommt, bleibt ein Rätsel.

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An der von Poets&Quants stets besonders hervorgehobenen HEC Paris schreibt das Portal, dass die „Studiengebühren für das zweijährige Programm 98.000 Euro für den Studienbeginn im September 2024“ betragen. Das Programm dauert nur 16 Monate. Die Lebenshaltungskosten werden mit 24.825 Euro für 16 Monate geschätzt. Macht Gesamtkosten von knapp 123.000 Euro oder 135.000 Dollar*. Hier heißt es: „In einer früheren Version dieses Artikels wurden die Gesamtkosten für ein zweijähriges MBA-Studium an der HEC Paris falsch berechnet, da sie teurer waren als die meisten US-Schulen.“

An der IE Business School in Spanien belaufen sich die Studiengebühren auf 82.300 Euro (92.108 Dollar*) für eine Studiendauer von 11 oder 15 Monaten und „sind damit gegenüber dem Vorjahr (71.000 Euro) um 16 Prozent gestiegen, und die Gesamtkosten für einen MBA betragen 153.300 Euro (171.570 Dollar)“, schreibt Poets&Quants. Wie es auf die Summe kommt, bleibt rätselhaft. Das IE gibt keine Lebensunterhaltungskosten an.

Und Deutschland ist ein wahres Schnäppchen – was Poets&Quants natürlich unerwähnt lässt. Die Kosten für das 15monatige MBA-Studium an der ESMT in Berlin liegen bei 49.000 Euro (54.037 Dollar). An Lebensunterhaltskosten (Minimum) in Berlin gibt die Schule 815 Euro monatlich, also insgesamt 12.225 Euro oder 13.481 Dollar an. Macht Gesamtkosten 61.225 Euro oder 67.518 Dollar. Ein zwölfmonatiges MBA-Studium an der WHU kostet 43.000 Euro oder 47.420 Dollar. Und Mannheim Business School verlangt für den einjährigen MBA 42.500 Euro (46.869 Dollar). Beide Schulen geben keine Lebensunterhaltskosten an.

Fazit: MBA-Programme in Europa sind kürzer und erheblich preiswerter. Wer an eine Topschule in den USA will, zahlt erheblich mehr.

*Der Umrechnungskurs schwankt. Hier wurden die Zahlen von Poets&Quants übernommen.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.