EFMD-Report: Business Schools bleiben einflussreich
In einem neuen EFMD-Report geben vier von fünf Business Schools an, ihren Einfluss auf ihr Umfeld während der Corona-Pandemie erhalten oder vergrößert zu haben.
Vier von fünf Business Schools (79 Prozent) sind zuversichtlich, dass es ihnen gelungen ist, ihren Einfluss (Impact) während der Pandemie erhalten oder sogar erhöht zu haben. Allerdings unterscheidet sich diese Zuversicht nach dem Standort. So glauben in Europa mit 17 Prozent weniger Schulen, dass ihr Einfluss gestiegen ist als im Durchschnitt mit 30 Prozent.
Das zeigt der neueste Report der European Foundation for Management Development (EFMD) in Brüssel zum Thema „The Impact of the COVID-19 Crisis on Business Schools„, der die Wirkung der Corona-Pandemie auf das interne und externe Umfeld von Business Schools analysiert und beleuchtet, wie die Schulen auf die Krise reagiert haben und wie sie die Zukunft sehen.
Die Pandemie hat nicht nur die Lehre und den Betrieb der Schulen vor Herausforderungen gestellt, die Schulen haben auch den Kern ihrer Aufgaben (Mission) neu bewertet, ihre Beziehungen mit dem globalen und lokalen Umfeld neu etabliert, ihren Zugang zu ihren Stakeholdern angepasst und ihr Geschäftsmodell neu definiert. Die Umfrage, die in Kooperation mit dem Software-Unternehmen Le Sphinx ausgewertet wurde, basiert auf der Befragung von mehr als hundert Business Schools zwischen Oktober und November 2020. Sie analysiert die Antworten nach den sieben Impact-Dimensionen des Business Schools Impact System (BSIS) Modells. An der Studie nahmen 114 Deans von Business Schools teil.
Die bisher größten Auswirkungen der Pandemie betreffen die finanziellen Mittel. Wenig überraschend geben 44 Prozent der Schulen an, dass ihre Finanzmittel abgenommen haben. Das betrifft private Schulen stärker als staatliche Schulen. 44 Prozent verzeichnen gesunkene Einnahmen, 29 Prozent weniger Studenten und bei 46 Prozent gab es Rückgänge im Bereich Executive Education. 54 Prozent geben weniger Jobangebote an und 49 Prozent einen zunehmenden Druck in puncto Studiengebühren.
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Das regionale Ökosystem und die gesellschaftlichen Einflüsse werden dagegen in dem EFMD-Report bei 42 Prozent der Schulen als stabil wahrgenommen. Über ein Drittel der Schulen hat die Gelegenheit genutzt, aktiver in ihrer Region zu werden oder sogar neue Aktionen zur Corporate Social Responsibility gestartet.
Die größte interne Herausforderung war die Umstellung auf Fernunterricht, verbunden mit der Investition in die entsprechenden Technologien, der Schulung der Professoren sowie die Einrichtung eines Corona sicheren Campus – sofern möglich.
Externe Herausforderungen waren die internationale Rekrutierung von neuen Studenten und ihre eingeschränkte Mobilität, unter anderem auch bei internationalen Studientrips oder Summer Schools. 70 Prozent der befragten Schulen halten das für sehr wichtig.
Was die Zukunft angeht, sehen die Business Schools die dringende Notwendigkeit, ihr Geschäftsmodell anzupassen. 73 Prozent der Schulen halten Änderungen für sehr wahrscheinlich. 60 Prozent halten eine umfassende Einführung von digitaler Lehre und digitalem Lernen für sehr wahrscheinlich. Neun von zehn Schulen (91 Prozent) glauben, dass sich die Schulen mehr für eine größere Zusammenarbeit untereinander engagieren müssen. Gleichzeitig sind 90 Prozent der Schulen der Meinung, dass der Wettbewerb zwischen den Schulen zunimmt. Zwei Drittel (66 Prozent) sehen es als zunehmend wichtig, ihren Einfluss auf ihr Umfeld zu aufzuzeigen. 92 Prozent glauben, dass sie wahrscheinlich oder sicher dazu beitragen, sich selbst und die Wirtschaft wieder neu zu beleben.