Yale: Neuer Kurs zur globalen Teamarbeit

Von am 13. Oktober 2015
Wikimedia Commons

Die Yale School of Management in New Haven, Connecticut, führt einen neuen Kurs zur globalen Teamarbeit ein, bei dem die MBA-Studenten auch ein virtuelles Teamprojekt mit Studenten der HEC Paris und der EGADE Business School bearbeiten müssen.

Der Kurs “Global Virtual Teams” ist Teil des Kerncurriculums und wird erstmals im Januar 2016 angeboten. Er basiert auf Forschungsergebnissen zu den Erfolgsfaktoren globaler Teams und soll den Studenten helfen, die notwendigen Fähigkeiten zu erwerben.

Der Kurs dauert drei Tage und wird von den Professoren Victoria Brescoll, Heidi Brooks, Michael Kraus und Amy Wrzesniewski unterrichtet. Danach nutzen die Studenten ihre neu erworbenen Kenntnisse bei einem virtuellen Teamprojekt im Kurs Operations Engine, das sie zusammen mit Studenten von zwei Schulen aus dem Global Network for Advanced Management bearbeiten, einem Netzwerk von 27 Business Schools weltweit. In diesem Fall durchlaufen die Yale-Studenten eine einwöchige Managementsimulation gemeinsam mit MBA-Studenten der HEC Paris und der EGADE Business School in Mexiko.

Auslöser für den neuen Kurs waren Diskussionen mit Studenten über ihre Herausforderungen bei der globalen Teamarbeit im Sommerpraktikum, erklärt Professor Olav Sorenson, Direktor des MBA Curriculums. Das sei ein Bereich, in dem es eine Menge akademischer Forschung dazu gebe, wie man besser in globalen Teams mit Mitgliedern aus verschiedenen Kulturen und Zeitzonen zusammenarbeite. Durch den neuen Kurse, erhoffe man sich, dass die Studenten die erforderlichen Fähigkeiten erwerben, um beim Jobeinstieg bereits vom ersten Tag an produktiv im Team arbeiten zu können.

Die Integration eines experimentellen Elements sei dabei wesentlich gewesen, sagt Professorin Amy Wrzesniewski, die den Kurs mit entwickelt hat. „Die Simulation konfrontiert die Studenten mit denselben Herausforderungen, die sie auch in ihrem späteren Job erleben werden”, erklärt die Professorin. Ein Beispiel dafür sei es, die Projektarbeit aufgrund der unterschiedlichen Zeitzonen in einem 24-Stunden-Prozess zu managen und dabei den lückenlosen Informationsfluss zu organisieren.

Die Yale School of Management gehört zu den führenden US-Schulen und setzt bei ihrem MBA-Programm auf einen integrierten Ansatz, bei dem die Studenten lernen sollen, welche komplexen Auswirkungen Managemententscheidungen nicht nur auf das Unternehmen, sondern auch auf die Gesellschaft haben können. Statt auf die üblichen Fallstudien, die ein Managementproblem auf ein paar Seiten zusammenfassen, arbeitet die Schule mit sogenannten „raw cases“, bei denen die Studenten – wie im echten Leben – mit einer Fülle unterschiedlicher Infos konfrontiert werden. Die Schule bietet neben einem Vollzeit-MBA auch einen MBA for Executives an.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.