Ashridge: „Wir wollen weltweit expandieren“

Von am 23. Juli 2014
Kai Peters

Ashridge-Chef Kai Peters zur strategischen Allianz und später geplanten Fusion mit der Hult International Business School.

Warum will Ashridge seine Eigenständigkeit aufgeben?

Kai Peters: Wir sehen die geplante Fusion als eine gute Möglichkeit, weltweit zu expandieren. Gerade im Bereich Executive Education fordern die Unternehmen immer stärker eine globale Präsenz und Hult ist mit seinen Standorten in Boston, San Francisco, Dubai, Shanghai und London weltweit vertreten. Ich kenne Hult seit 2011. Die Schule wird gut gemangt und weiß vor allem, wie sie sich – vor allem in den sozialen Medien – gut vermarktet. Da sind wir bisher eher schwach. Und es ist heute wirklich nicht einfach, MBA-Studenten zu rekrutieren. Dafür können sie von uns etwas über Forschung und Pressearbeit lernen.

Ashridge ist vor allem bekannt für seine hochkarätige Executive Education. Soll die künftig von Hult übernommen werden?

Die Executive Education bleibt bei Ashridge. Aber natürlich könnte es künftig auch Programme geben, an denen beide Schulen beteiligt sind. Hult war bisher nicht im Bereich Executive Education tätig und möchte mit uns in den Markt einsteigen. Wir wissen, wie das läuft und wollen die Managerweiterbildung weiter ausbauen, vor allem in Deutschland und im Mittleren Osten.

Seit diesem Jahr kooperiert Ashridge auch mit dem Medienkonzern Pearson (zu dem auch die Financial Times gehört) und validiert die Bachelor-Abschlüsse am Pearson College. Ist die Kooperation mit der Fusion nun hinfällig?

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Nein, das läuft weiter. Die Absolventen des Pearson Colleges bekommen einen Bachelor von Ashridge, das heißt wir validieren den Abschluss von Pearson und vergeben unseren Titel.

Ashridge ist ja schon vor längerer Zeit ins Validierungsgeschäft eingestiegen und validiert auch die MBA-Abschlüsse des Lorange Institute of Business Zurich. Wollen Sie das weiter ausbauen?

Nein, wir wollen die Validierung erst mal auf kleiner Flamme kochen.

Die Kooperation mit Pearson sollte Ashridge auch zusätzliche Kontakte zu Unternehmen verschaffen. Geplant waren Studiengänge und Weiterbildungskurse in Kooperation mit Unternehmen.

Da ist leider nichts passiert.

Ashridge hat hohe finanzielle Belastungen durch seinen Pensionsfond. Ist das auch ein Grund für die Fusion? Schließlich will Hult 50 Millionen Pfund in die neue Allianz investieren.

2012 war in der Tat finanziell schlecht. Aber 2013 war wieder gut. Bei der Altersversorgung profitieren wir von der Fusion. Mit mehr Größe werden die notwendigen Rücklagen geringer.

Wie geht es weiter?

Wir müssen erst einmal einen Plan manchen, was man wie ausbauen kann. Bisher gibt es nur eine Absichtserklärung und erst in ein paar Monaten sehen wir dann, wie man alles kombinieren kann. Dazu kommt, dass die Fusion auch rechtlich ziemlich kompliziert wird. Wir gehören zu einer Stiftung und Hult ist eine Non-Profit-Organisation in den USA und in London, wo schon heute der Hauptsitz der Schule und ihr bisher größter Standort ist. Aber bisher ist unser Fusionsplan generell gut angekommen, sowohl bei den Mitarbeitern als auch bei den Kunden.

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.