US-Schulen halten sich für die Besten

Von am 19. März 2015
Harvard Business School Gebäude

US-Schulen bereiten ihre Studenten am besten auf den Arbeitsmarkt vor. Davon sind zumindest die Mitarbeiter von 204 US-Schulen überzeugt, die für die Zulassung von MBA-Studenten zuständig sind und die der Anbieter von Testvorbereitungskursen Kaplan Test Prep befragt hat.

95 Prozent der Befragten glauben, dass US-Schulen ihre Studenten besser für den Arbeitsmarkt ausbilden als dies europäische Schulen tun. 92 Prozent halten US-Schulen für besser als Business Schools in Asien. Ebenfalls 95 Prozent sagen, dass MBA-Absolventen in den USA heute gut vorbereitet auf die veränderte Arbeitswelt sind.

Dass das wohl mehr Wunschdenken als Realität ist, zeigt die Meinung zahlreicher Manager, die zunehmend in Frage stellen, ob die US-Universitäten ihren Studenten die heute notwendigen Fähigkeiten vermitteln. So zeigte eine Gallup-Studie im vergangenen Jahr, dass ein Drittel der Unternehmenslenker nicht glauben, dass die Schulen ihre Studenten mit den in ihrem Geschäft notwendigen Kompetenzen ausstatten. 17 Prozent davon bestätigen diese Aussage sogar vehement.

Und in dem Global Employability University Ranking der französischen Beratung Emerging, bei der 2.200 internationale Rekruitingmanager in 20 Ländern befragt wurden, landete die University of Cambridge auf Platz 1, gefolgt von Harvard, Yale und Oxford. Auch in den globalen Rankings des Economist und der Financial Times stehen die europäischen und den asiatischen Schulen gut da.

Dennoch gibt es Unterschiede, schon allein aufgrund der Zahl der MBA-Studenten in den USA. Die US-Schulen sind oftmals strikter bei der Auswahl ihrer Studenten. Sie achten stärker auf das gute Abschneiden im GMAT (Graduate Management Admission Test) und darauf, wo die Bewerber ihren Bachelor gemacht haben und bei welchen Unternehmen sie ihre Berufserfahrung gesammelt haben. Zudem sind die US-Schulen oftmals deutlich reicher, nicht zuletzt aufgrund großzügiger Spenden ihrer Alumni. Sie haben daher mehr Geld für Stipendien und den Einkauf exzellenter Professoren, die Karriereberatung und die Pflege des Alumni-Netzwerkes.

Ob man seinen MBA besser in den USA oder in Europa macht, hängt vor allem davon ab, wo man später arbeiten will. Wer in Europa bleiben will, tut gut daran, hier zu studieren. Und wer Wert auf eine möglichst große Internationalität legt ebenfalls. Denn viele US-Schulen sind nach wie stark auf den US-Markt ausgerichtet und zu den „internationalen Studenten“ zählen in der Regel auch die, die schon seit langem in den USA leben, aber noch einen ausländischen Pass haben.

 

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.