US-Schulen halten sich für die Besten

Von am 6. April 2017
CEOs Harvard

US-Schulen sind davon überzeugt, dass sie ihre Studenten besser auf Managementjobs vorbereiten als dies Schulen in Europa und Asien tun. Das zeigt eine Umfrage von Kaplan Test Prep.

Die USA sind zwar das Ursprungsland der MBA-Ausbildung, doch inzwischen haben Business Schools in Europa und Asien längst aufgeholt. Und im Ranking der Financial Times wurde im Januar zum zweiten Mal die europäische Topschule INSEAD als Business School mit dem weltweit besten MBA-Programm gekürt. Umso erstaunlicher ist das Ergebnis einer Befragung von Kaplan Test Prep bei 124 Admission Managern von US-Schulen.

So sind 97 Prozent davon überzeugt, dass sie ihre Studenten besser auf Managementpositionen vorbereiten als dies europäische Business Schools tun. 2014, als Kaplan die Frage das letzte Mal stellte, waren es erst 95 Prozent. Im Vergleich zu den asiatischen Schulen halten sich 96 Prozent der US-Schulen für besser, 2014 waren es 92 Prozent. Was dabei besonders verblüfft: Unter den 124 befragten Schulen waren lediglich fünf unter den Top 25 im Ranking von U.S. News. Das heisst, die meisten gehören nicht einmal in den USA zu den besten Schulen.

Auf die Frage, warum sich die US-Schulen als besser einschätzen, nannten die Admission Officer oftmals die Akkreditierung, die Übertragbarkeit und das Gütesiegel des US-Abschlusses. US-MBAs seien weltweit mehr wert, auch wenn das Curriculum dasselbe ist, so eine Antwort. Solange die Schule von der AACSB akkreditiert sei, sei der MBA-Abschluss etwas wert, aber US-Schulen seien einfach besser, eine andere.

Allerdings gaben einige der Befragten auch an, dass sie die Studiengänge in Europa und Asien nicht burteilen könnten, weil sie nicht genug darüber wüssten. Unkenntnis und Selbstüberschätzung dürften daher auch zwei wesentliche Ursachen für das erstaunliche Ergebnis sein.

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Ohne Zweifel haben die USA mit Harvard, Stanford oder Wharton einige der weltweit besten Business Schools. Dass allerdings eine mittelmäßige US-Schule ihre Studenten besser auf eine Managementposition vorbereitet als eine europäische oder asiatische Topschule, ist fraglich. Allerdings sind gerade gerade diese Schulen oftmals wenig international ausgerichtet und daher möglicherweise durchaus besser auf den lokalen und regionalen Arbeitsmarkt ausgerichtet. Was ihre Internationalität angeht, sind die US-Schulen allerdings noch immer deutlich schlechter aufgestellt als viele europäische Schulen.

Die Befragung fand zwischen August und Oktober 2016 statt und damit noch vor der Wahl von US-Präsident Donald Trump.

 

 

 

 

 

Foto Bärbel Schwertfeger, MBA Journal

Über Bärbel Schwertfeger

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin und seit 1985 als freie Journalistin im Bereich Management, Weiterbildung und Personalentwicklung tätig.